Muslimische Kinder in Deutschland häufiger wegen Religion diskriminiert / Photo: DPA (dpa)
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Muslimische Kinder in Deutschland werden wegen ihrer Religionszugehörigkeit „mindestens einmal ausgelacht, beleidigt oder beschimpft“. Das ist das Ergebnis einer Studie des Kinderhilfswerks World Vision, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

Demnach wurden in der Bundesrepublik mit 39 Prozent muslimische Kinder wegen ihrer Religion häufiger diskriminiert als Kinder aus anderen Religionsgruppen. Im Vergleich dazu lag der Wert bei orthodoxen Kindern bei 19 Prozent, bei katholischen 5 Prozent und bei protestantischen 4 Prozent.

In Ghana kam die Studie der NGO zu einem anderen Ergebnis. Dort wurden den Angaben zufolge Angehörige der traditionellen Religion häufiger benachteiligt als Kinder aus anderen Konfessionen. Jedes dritte Kind mit einer indigenen Religionszugehörigkeit sei davon betroffen gewesen. Dagegen habe jedes fünfte muslimische Kind in dem Land religiöse Benachteiligung erlebt. Bei der Gruppe der katholischen, freikirchlichen oder protestantischen Kinder sei es jeweils etwa jedes siebte Kind.

World Vision fordert eine Stärkung des Grundrechts auf Religionsfreiheit auch für Kinder. Für den Kinderreport zum Thema „Religiöse Diversität in der Lebenswelt von Kindern in Deutschland und Ghana 2023“ hat das Hilfswerk nach eigenen Angaben erstmals Studienergebnisse aus Deutschland mit solchen aus Ghana verglichen. Befragt wurden je 2500 Kinder in Deutschland und Ghana im Alter von 6 bis 16 Jahren.

TRT Deutsch