Symbolbild: Kein Türkisch als Zweitsprache für Schüler in Hessen (dpa)
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Türkisch-Unterricht an Schulen in Hessen soll es laut der Landesregierung nach wie vor nicht geben. Portugiesisch und Arabisch sollen im kommenden Schuljahr bei ausreichender Nachfrage als zweite oder dritte Fremdsprache angeboten werden. Türkisch soll dagegen nur als Pilotprojekt angeboten werden, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtete.

Vertreter von Verbänden kritisieren die Entscheidung

Die Entscheidung der Landesregierung verzögert und verhindert demnach die Einführung von Türkisch als zweite oder dritte Fremdsprache. In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisierten Vertreter von verschieden Verbänden die „Ablehnung ohne handfeste Begründungen“. Dazu zählen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Elternbund Hessen, der Türkische Elternbund und die Türkische Gemeinde Deutschland.

Nach Aussagen der Landesschülervertreterin Helen Hoffmann ist eine flächendeckende Einführung an Schulen überfällig. In Hessen hätten immerhin 350.000 Menschen einen türkischsprachigen Hintergrund. „Mogelpackung“

Einer Einführung von Türkisch als Zweitsprache sind nach Ansicht der Türkischen Gemeinde in Hessen abermals Hürden gesetzt worden, die keine andere Fremdsprache nehmen müsse. Daher sei der Modellversuch nichts weiter als eine „Mogelpackung“.

Hessen habe sich wieder im Schulbereich als Schlusslicht etabliert, sagte Thilo Hartman, Vorsitzender der GEW. Dabei bedeute die Einführung der gesprochenen Herkunftssprache als reguläres Unterrichtsfach die Anerkennung der Lebenswirklichkeit vieler Schüler. Dies helfe, Vorurteile abzubauen, so Hartman.


TRT Deutsch