Niedersachsen, Göttingen: Eine verzierte Spitze vom Minarett ist an der türkisch-islamischen Ditib-Moschee zu sehen. (dpa)
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Mehrere islamische Verbände in Deutschland haben die Gewalt gegen Juden verurteilt.

Der hessische Landesgeschäftsführer des Moscheeverbandes Ditib, Onur Akdeniz, sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, er beobachte „mit großer Besorgnis“, wie der palästinensisch-israelische Konflikt „missbraucht wird, um das emotionale Empfinden der muslimischen Gläubigen in Deutschland zu instrumentalisieren“. Wer die tragischen Geschehnisse missbrauche, habe sich „auf Abwege der prophetischen Tradition verirrt“. Dass die „vermeintlichen Proteste“ in Düsseldorf, Münster, Bonn und Gelsenkirchen „antisemitische und demokratiefeindliche“ Züge angenommen hätten, sehe man mit „großem Entsetzen“, so Akdeniz weiter: „Jüdinnen und Juden in Deutschland, jüdische Symbole und Einrichtungen wie Synagogen werden zunehmend zur Zielscheibe von antisemitischen Hassübergriffen. Dies ist auf das Schärfste zu verurteilen.“ Das Menschen- und Gottesbild des Islam verpflichte zur Achtung der Menschenwürde, betonte Akdeniz. Muslime seien daher angehalten, „Frieden zu stiften“ und sich von „hasserfüllten Menschenansammlungen“ fernzuhalten.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte der Zeitung: „Wer unter dem Vorwand von Kritik an Israel Synagogen und Juden angreift, hat jedes Recht auf Solidarität verwirkt." Die „Attacken auf unsere jüdischen Mitbürger“ in den letzten Tagen verurteile er entschieden. Wer Rassismus beklage, selbst aber antisemitischen Hass verbreite, verliere alle Glaubwürdigkeit, so Mazyek.

Artikelquelle: KNA

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