Zum Internationalen Frauentag hat Ministerin Spiegel weitere Initiativen zur Beseitigung von Ungleichbehandlungen angekündigt.  (dpa)
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Zum internationalen Frauentag am Dienstag hat Bundesfrauenministerin Anne Spiegel (Grüne) einen nicht nachlassenden Einsatz für Frauenrechte angemahnt. „Es gibt in vielen Bereichen noch immer ein eklatantes Machtgefälle zwischen Männern und Frauen, mit vielen Facetten: Von ungleicher Bezahlung zwischen Frauen und Männern über Sexismus bis zu sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen“, erklärte Spiegel am Montag in Berlin.

Kündigungsschutz nach Elternzeit soll ausgebaut werden

„Wir werden das Entgelttransparenzgesetz weiterentwickeln, um die Zeit der ungleichen Bezahlung zu beenden“, sagte Ministerin am Montag in Berlin. Die Bundesregierung wolle zudem die partnerschaftliche Verteilung von familiärer Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern unterstützen, damit Beruf und Familie besser unter einen Hut passen.

Spiegel sagte, dazu werde zum Beispiel das Elterngeld verbessert, der Kündigungsschutz nach der Elternzeit ausgebaut und für eine verlässlichere Ganztagsbetreuung von Kindern gesorgt. „Außerdem muss die gläserne Decke der Chefetagen endgültig durchbrochen werden, damit mehr Frauen Chef- und Spitzenpositionen übernehmen“, so die Ministerin. „Dabei ist uns mit der Zustimmung Deutschlands zur europäischen Führungspositionen-Richtlinie ein echter Durchbruch gelungen.“

Diesjähriges Motto lautet „Each für Equal“

Der Internationale Frauentag wird immer am 8. März begangen. Das diesjährige Motto „Each für Equal“ macht laut Spiegel klar: „Jede und jeder sollte einen Teil dazu beitragen. Ich bin davon überzeugt, nur gemeinsam bringen wir die Gleichberechtigung voran.“ Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sieht noch Aufholbedarf für „eine echte Gleichberechtigung von Frauen und Männern“. Diese könne es nur geben, wenn eine Frau frei sei, für sich selbst zu entscheiden und das Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Diesem Ziel diene angeblich auch die geplante Streichung des Strafrechtsparagrafen 219a und die damit verbundene Abschaffung des sogenannten Werbeverbots für Abtreibungen. Diese Änderung im Strafgesetzbuch leiste einen „Beitrag zu mehr Selbstbestimmung für Frauen in unserem Land“, erklärte Buschmann.

AFP