In Frankreich wurde Deliveroo wegen Sozialabgaben einsparender Scheinselbstständigkeit zu 375.000 Euro Strafe verurteilt. (Symbolbild) (AFP)
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Wegen der Ausnutzung scheinselbstständiger Lieferanten ist die Lieferplattform Deliveroo in Frankreich zu einer Geldstrafe von 375.000 Euro verurteilt worden. Zwei ehemalige französische Manager wurden zudem zu je einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. „Es handelt sich um Scheinarbeit“, sagte die Vorsitzende Richterin am Dienstag in der Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Unternehmen vorgeworfen, alle Rechte eines Arbeitgebers zu nutzen, dabei aber die Pflichten zu scheuen. Es handle sich um „Betrug“ mit dem Ziel, Kosten zu sparen, auch wenn einzelne Kuriere mit den Arbeitsbedingungen zufrieden gewesen seien. In dem Prozess hatten sich etwa 100 Nebenkläger gemeldet. Der britische Online-Lieferdienst Deliveroo setzt seine Fahrer in Frankreich als vermeintlich selbstständige Kleinunternehmer ein. Tatsächlich wären diese aber ausschließlich und weisungsgebunden wie reguläre Arbeitnehmer für den Dienst tätig gewesen. Deliveroo hatte sich 2019 wegen massiver Konkurrenz aus Deutschland zurückgezogen.

AFP