Armutsforscher Butterwegge stellt der Bundesregierung im Kampf gegen Kinderarmut kein gutes Zeugnis aus. (dpa)
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Im Kampf gegen Kinderarmut haben 16 Jahre Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Ansicht eines bekannten Armutsforschers kaum Fortschritte gebracht. Es habe nur „Trippelschritte“ gegeben, sagte Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge vier Wochen vor der Bundestagswahl. Merkel und ihrem Kabinett habe die Sensibilität für das Problem gefehlt. Initiativen wie das „Gute-Kita-Gesetz“ hätten nur kleine Verbesserungen für arme Kinder gebracht. „Aber letztlich änderte sich wenig an der prekären Lebenssituation von etwa drei Millionen Kindern und Jugendlichen.“ Mit Blick auf die Wahl am 26. September und die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD), Annalena Baerbock (Grüne) und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) betonte Butterwegge, die nächste Bundesregierung müsse dringend den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Das sei nur möglich, wenn sich die Kluft zwischen Arm und Reich nicht weiter vertiefe. Der Kölner Wissenschaftler hatte sich 2017 als Kandidat der Linkspartei für das Amt des Bundespräsidenten beworben, um „für einen Ruck hin zu mehr sozialer Gleichheit und Gerechtigkeit“ zu sorgen.

dpa