Bulgarische Rechtsextremisten haben trotz eines Verbots an einen früheren Kriegsminister und Führer von pro-faschistischen Nationalen Legionen, Hristo Lukow, erinnert. Im Zentrum der Hauptstadt Sofia versammelten sich am Samstagabend Dutzende Menschen nach einem Aufruf der extrem rechten Bulgarischen Nationalen Union. Bürgermeisterin Jordanka Fandakowa erteilte dann dem Trauermarsch ein Verbot. Splittergruppen machten sich trotzdem auf den Weg zu Lukows Wohnhaus, um Blumen niederzulegen.
Die bulgarische Regierung, Parlamentsparteien und Aktivisten sowie die US-Botschaft in Sofia verurteilten die Veranstaltung. „Wir müssen uns alle zusammenschließen, um sich Hass, Antisemitismus und Aufrufen zu Gewalt zu widersetzen“, hieß es am Samstag auf der Webseite der US-Botschaft in Sofia.
Der General und Kriegsminister (1935-1938) wurde am 13. Februar 1943 vor seinem Haus von antifaschistischen Widerstandskämpfern erschossen. Im Zweiten Weltkrieg war das damalige Königreich Bulgarien mit Nazi-Deutschland verbündet.
13 Feb. 2022

Bulgarien: Rechtsextreme erinnern mit Trauermarsch an Nazi-General Lukov
In der bulgarischen Hauptstadt Sofia haben sich trotz eines Verbots Rechtsextremisten zum Trauermarsch für den Nazi-General Hristo Lukov versammelt. Im Zweiten Weltkrieg war das damalige Königreich Bulgarien mit Nazi-Deutschland verbündet.
dpa
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