FArchivbild: Rechtsextreme für den „Unabhängigkeitsmarsch“ in Polen (dpa)
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Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hat Polen fast drei Millionen Flüchtlinge registriert. Viele Freiwillige und NGOs kümmern sich um die Versorgung der Schutzsuchenden. Im Gegenzug unterstützt der polnische Staat unbürokratisch Beteiligte und NGOs – auch finanziell. Auf der Empfängerliste steht jedoch auch eine rechtsradikale Organisation, die vom Staat Geld erhält. Das berichtete der „n-tv“ am Sonntag.

Mitorganisator des jährlichen „Unabhängigkeitsmarsches“

So sei der „Verein Nationale Wache“ mit 264.000 Zloty, umgerechnet rund 65.000 Euro, einer der größten Nutznießer des Hilfsprogramms. Gründer und Vorsitzender dieser Gruppierung ist Robert Bąkiewicz.

Als Mitorganisator des jährlich am 11. November stattfindenden „Unabhängigkeitsmarsches“ in Warschau gehöre Bąkiewicz zu den bekanntesten Rechtsradikalen des Landes, so n-tv. Zu der Veranstaltung sollen jedes Jahr Rechte und Ultrarechte aus ganz Europa anreisen. Eine Distanzierung von Extremisten findet dabei regelmäßig nicht statt.
Der Marsch wird jedes Mal unter einem anderen Motto abgehalten. 2015 lautete dieses „Polen den Polen, Polen für Polen“, 2020 „Unsere Zivilisation, unsere Bedingungen“. Im vergangenen Jahr stand die Veranstaltung unter dem Schlagwort: „Die Unabhängigkeit steht nicht zum Verkauf“, so „n-tv“.

Bürgerwehr an der Grenze zu Belarus

Landesweit bekannt wurde Bąkiewicz im Herbst 2020. Damals gründete er die „Nationale Wache“, um die katholischen Kirchen des Landes vor militanten Abtreibungsbefürwortern zu schützen. Diese hatten im Zusammenhang mit Protesten gegen ein Urteil des Verfassungsgerichts auch kirchliche Einrichtungen angegriffen.
Während der Migrationskrise im vergangenen Jahr organisierte die „Nationale Wache“ zudem eine Art Bürgerwehr an der polnisch-belarussischen Grenze.

TRT Deutsch