Türkiye will Getreidehandel im Schwarzen Meer wiederbeleben
Ankara betrachtet die Wiederaufnahme der Getreideexporte aus der Ukraine als Priorität. Um Moskau umzustimmen, will der türkische Präsident Erdoğan persönlich nach Russland reisen.
3. August 2022: Der Getreide-Frachter „Razoni“ / Photo: AA (AA)

Türkiye drängt auf eine Wiederaufnahme des Getreideabkommens, das Exporte aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen ermöglicht. Die Wiederbelebung des Abkommens habe höchste Priorität, sagte der Chefberater des türkischen Präsidenten, Akif Çağatay Kılıç, am Montag in Ankara. Er warnte zugleich vor einer drohenden „Nahrungsmittelkrise“.

Das von Türkiye und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen vom Juli 2022 hatte Getreideexporte aus ukrainischen Häfen ermöglicht. Diese wurden nach der russischen Invasion im Februar 2022 unterbrochen.

Kılıç: Abkommen verhinderte Nahrungsmittelknappheit

Kılıç betonte, die Route habe sich bewährt und einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit geleistet. Er fügte hinzu, dass Türkiye keine andere Alternative zum Abkommen in Betracht ziehe.

Doch für die Wiederaufnahme der ukrainischen Schwarzmeer-Exporte sei die Zustimmung des Kremls nötig. Türkiye hoffe auf eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Kiew und Moskau und biete beiden Seiten ein vertrauensvolles Umfeld für Verhandlungen, so Kılıç.

Laut AK-Parteisprecher Ömer Çelik wird Präsident Recep Tayyip Erdoğan „bald“ zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Sotschi reisen. Ein genauer Termin stehe aber noch nicht fest.

TRT Deutsch