Palästinenser fordern von UN Schutz der historischen Stadt Sebastia
Die Stadt Sebastia im Westjordanland beherbergt viele kulturelle Schätze. Ausgerechnet an diesem Ort plant Israel den Bau einer neuen jüdischen Siedlung. Palästinensische Behörden fordern nun die UN auf, den Bau der illegalen Siedlung zu verhindern.
Palästinenser fordern von UN: Schutz der historischen Stadt Sebastia / Photo: AFP (AFP)

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) aufgefordert, gegen den Bau einer illegalen jüdischen Siedlung im historischen Sebastia im Westjordanland vorzugehen. „Das geplante Siedlungsprojekt liegt auf einer Fläche von 1000 Hektar im Gebiet C (Westjordanland) und umfasst 80 Prozent des historischen Viertels", sagte Sebastias Bürgermeister Mohammed Azim der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu.

Im Falle einer Umsetzung des Plans würden nach Angaben des Bürgermeisters die Gebäude der Palästinenser abgerissen werden. Dies würde die historische Struktur der einstigen Stadt verändern, kritisierte er. Azim zufolge könnten die Siedler dann Straßen bauen, Gräber ausheben, elektrische Leitungen verlegen, das Gebiet mit Stacheldraht einzäunen und Wächter postieren.

Wie die israelische Zeitung „Haaretz“ am Sonntag berichtet hatte, hat die israelische Regierung ein Budget von 29 Millionen Schekel (rund 8 Millionen Dollar) für den Bau der Siedlung bewilligt.

Die historische Stadt Sebastia beherbergt zahlreiche islamische und arabische Artefakte sowie Ruinen aus römischer, kanaanäischer, byzantinischer und phönizischer Zeit. Vor drei Jahren hatten palästinensische Behörde deshalb bei der UNESCO die Aufnahme der Region in die Welterbeliste beantragt. Sebastia war nach der Besetzung des Westjordanlandes 1967 unter israelische Kontrolle gekommen. Während der Römerzeit im frühen 4. Jahrhundert galt die Stadt als Zentrum christlicher Bischöfe.

TRT Deutsch