Nach Festnahme in Ägypten darf türkischer Journalist ausreisen
Ein von ägyptischen Sicherheitskräften zuvor festgenommener türkischer Journalist ist in die Türkei zurückgekehrt. Das türkische Außenministerium verurteilt den Übergriff Ägyptens auf Pressevertreter als „Gewaltakt“.
Hilmi Balcı, Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Anadolu, war in ägyptischer Haft.   (AA)

Einer von vier Mitarbeitern der Nachrichtenagentur Anadolu, die bei einer Razzia der Sicherheitskräfte in Ägypten festgenommen worden waren, wurde freigelassen, hat der Geschäftsführer der türkischen Nachrichtenagentur am Donnerstag mitgeteilt.

Der BBC-Redakteur im Kairoer Büro, Safaa Faisal, berichtete, dass die drei anderen Angestellten, alle ägyptische Staatsbürger, ebenfalls vom Generalstaatsanwalt freigelassen wurden. Es ist bislang nicht klar, ob jedoch die ägyptischen Sicherheitskräfte die Pressevertreter auch tatsächlich freigelassen haben.

„Hilmi Balcı, einer unserer vier in Ägypten inhaftierten Mitarbeiter, wurde freigelassen. Wir erwarten, dass die anderen gegen Kaution freigelassen werden“, mit diesen Worten wurde der Geschäftsführer Şenol Kazancı von Anadolu Agency zitiert. Balcı sei der einzige türkische Staatsbürger unter den Inhaftierten, sagte Anadolu, ohne die Nationalitäten der anderen zu nennen.

Die Freilassung entwickelte sich einen Tag später, nachdem die Türkei einen hochrangigen ägyptischen Diplomaten vorlud - aus Protest gegen die Razzia im Kairoer Anadolu-Büro.

Die Beziehungen Ankaras zu Kairo sind gespannt, seitdem die ägyptische Armee unter der Leitung von Abdelfattah al-Sisi 2013 den Präsidenten Mohammed Mursi, das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt des Landes, gestürzt hat. Außerdem besteht zwischen den beiden Ländern ein Disput über die Seegerichtsbarkeit und die Offshore-Ressourcen im östlichen Mittelmeer.

Das ägyptische Innenministerium hat die Razzia und die Festnahmen bestätigt, indem es erklärte, dass das Büro der Anadolu Agency - das angeblich eine Wohnung war - benutzt wurde, um angeblich falsche und „negative“ Informationen zu produzieren. Das ägyptische Innenministerium unterstellte der Türkei sowie der Bewegung der Muslimbruderschaft, hinter „widrigen Aktivitäten“ zu stehen, ohne irgendwelche Details oder gar Beweise vorzulegen. Das türkische Außenministerium verurteilte die Razzia als „Gewaltakt“.

TRT Deutsch