Nach Apartheid-Warnung: Israel bestellt französischen Botschafter ein
Israel hat den französischen Botschafter einbestellt. Hintergrund sind die Aussagen von Frankreichs Außenminister Le Drian: Halte Tel Aviv an der Ein-Staat-Lösung weiterhin fest, bestehe das „Risiko einer Apartheid“ in Israel.
Frankreichs Außenminister Le Drian (DPA)

Israel hat nach einer Warnung des französischen Außenministers Jean-Yves Le Drian vor dem „Risiko einer Apartheid“ im Nahost-Konflikt den französischen Botschafter einbestellt. Israels Außenminister Gabi Aschkenasi habe Le Drians Äußerungen im Gespräch mit Botschafter Eric Danon als „inakzeptabel, unbegründet und realitätsfremd“ bezeichnet, teilte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag mit.

Le Drian hatte sich am Sonntag für eine Zwei-Staaten-Lösung in Nahost ausgesprochen und erklärt: „Das Risiko einer Apartheid ist groß, wenn wir im Sinne einer Ein-Staat-Lösung oder des Status Quo weitermachen.“

Die angespannte Lage in Nahost war in den vergangenen Wochen erneut wegen israelischen Übergriffen an Palästinensern eskaliert. Bei massiven Luftangriffen Israels im Gazastreifen sind hunderte Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Bei den Raketenangriffen der Hamas auf Israel wurden nach Armeeangaben zwölf Menschen getötet. Vor einer Woche einigten sich beide Seiten schließlich auf eine Waffenruhe.

AFP