Die Anka-Drohne des Herstellers Turkish Aerospace Industries beim Teknofest 2018 in Istanbul.  (AFP)
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Das Verteidigungsunternehmen Telemus Systems ist infolge eines von Kanada gegen die Türkei verhängten Waffenembargos in Konkurs gegangen. Der Bankrott wurde im August angemeldet, nachdem das kanadische Unternehmen seinen wichtigsten Kunden, Turkish Aerospace Industries (TAI), verloren hatte, wie aus dem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hervorgeht.

Telemus Systems hatte in den vergangenen Jahren eine breite Palette von elektronischen Aufklärungs- und Unterstützungssystemen an TAI für die Militärdrohne vom Typ TAI Anka verkauft. „Infolge der staatlichen Sanktionen war das Unternehmen nicht mehr in der Lage, Einnahmen zu erzielen“, so der Bericht der KPMG.

Widerruf aller Exportgenehmigungen

Die kanadische Regierung beschloss im April 2021, die bestehenden Exportgenehmigungen von Telemus Systems im Rahmen des Waffenembargos gegen Ankara komplett zu widerrufen. Das versetzte dem Unternehmen den endgültigen Schlag.

Telemus hatte bereits 2020 einen Nettoverlust von 360.000 Dollar – 2021 stieg der Negativwert auf 1,1 Millionen Dollar an. Am 31. Juli stellte das Unternehmen seine Produktion schließlich komplett ein.

Kanadische Technologie im Karabach-Konflikt

Kanada hat Anfang des Jahres alle Rüstungsexporte in die Türkei gestoppt. Zuvor war bekannt geworden, dass kanadische Technologie im Berg-Karabach-Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien eingesetzt wurde, wie der kanadische Außenminister erklärte.

Ottawa hatte zunächst ein Embargo wegen militärischer Operationen der Türkei in Syrien im Jahr 2019 verhängt. Im Juni 2020 war nach hochrangigen Gesprächen mit Ankara der Verkauf von Drohnen-Optik genehmigt worden. Im darauffolgenden Oktober hatte die kanadische Regierung alle Rüstungsexporte in die Türkei ausgesetzt.

TRT Deutsch