Roger Kelly, leitender Regionalökonom für die Türkei und Russland an der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (AA)
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Die Türkei hat laut Roger Kelly eine „recht widerstandsfähige Wirtschaft“. Das erklärte der Ökonom der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Widerstandsfähigkeit der türkischen Wirtschaft habe sich nach der Finanzkrise von 2009 und dem vereitelten Putschversuch von 2016 gezeigt. „Wir sahen es auch letztes Jahr, als sich die Wirtschaft schnell vom Schock des Coronavirus erholen konnte“, sagte der Experte. Dabei sei die Türkei vergangenes Jahr eines der wenigen Länder weltweit gewesen, die ein positives Wachstum verzeichnen konnten. Umfassende steuerliche Anreize hätten die Situation begünstigt.

In diesem Zusammenhang lobte Kelly auch Naci Ağbal, den Präsidenten der Türkischen Zentralbank – der Kurswechsel in der Geldpolitik des Landes sei zu begrüßen. Ağbal habe die richtigen Schritte in die entsprechende Richtung gemacht.
Die aktuelle Situation hat laut Kelly auch positive Einflüsse auf die Zukunft der türkischen Wirtschaft. Investoren würden „sehr gute Erwartungen“ an das Land haben, sollte der aktuelle Kurs weiterhin fortgesetzt werden.

Nach Schätzungen des Ökonomen wird das wirtschaftliche Wachstum der Türkei im aktuellen Jahr bei etwa 4 bis 5 Prozent liegen, im Jahr 2022 bei etwa 4 Prozent.

TRT Deutsch