5. Januar 2022: Der türkische Minister für Verkehr und Infrastruktur, Adil Karaismailoğlu (r.), vor dem ITI-Frachtzug. (AA)
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Ein über den größten Teil der 2010er Jahre brachliegendes Infrastrukturprojekt hat wieder Fahrt aufgenommen: Der Güterzug von Islamabad über Teheran nach Istanbul (ITI) ist am Mittwoch in Ankara angekommen. Der türkische Minister für Verkehr und Infrastruktur, Adil Karaismailoğlu, betonte die wirtschaftlichen Vorteile des Zugverkehrs zwischen den drei Ländern. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu. Auch der iranische Botschafter Mohammad Farazmand und der pakistanische Abgeordnete Makhdoom Zain Hussain Qureshi nahmen an der Veranstaltung zum Empfang des Zuges in Ankara teil.

Der ITI-Frachtzug war am 21. Dezember in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad losgefahren und erreichte nach etwa 13 Tagen Ankara. Aufgrund technischer Störungen musste der Verkehr des Güterzugs für zehn Jahre eingestellt werden, nun wurde er wieder in Betrieb genommen.

Wettbewerbsvorteil und Potenzial für Handelsausbau

Karaismailoğlu hob die Vorteile des ITI-Frachtzugs für alle drei Staaten hervor. Insbesondere Industrielle und Geschäftsleute auf der betroffenen Strecke würden maßgeblich von dem Projekt profitieren, erklärte er. „Der ITI-Frachtzug verkürzt die 35-tägige maritime Transportroute zwischen der Türkei und Pakistan, außerdem reduziert er Transportkosten“ betonte der Minister. Auf diese Weise würde der Handel zwischen beiden Ländern weiter intensiviert. „Dank dieser Vorteile wird unsere Wettbewerbsmacht steigen“, fügte er hinzu.

Der Minister informierte, dass am 29. Dezember ein zweiter Güterzug in Pakistan seine Reise gestartet habe. Dieser sei nun ebenfalls auf dem Weg in die Türkei. Es werde angestrebt, den Güterverkehr auf der Strecke auch auf Europa auszuweiten.

Karaismailoğlu verwies zudem auf Pakistans bevölkerungsreiche Nachbarstaaten wie China, Indien oder Afghanistan. Exporteure im Süden Asiens würden künftig maßgeblich von dem neuen Eisenbahnkorridor profitieren. Die Türkei sei ihrem Ziel, zu einem Logistikzentrum zwischen Asien und Europa zu werden, näher gekommen.
Iranischer Botschafter und pakistanischer Abgeordneter zeigen sich erfreut

Der iranische Botschafter Farazmand betonte in seiner Rede, dass der ITI-Frachtzug die drei befreundeten Staaten Türkei, Iran und Pakistan noch näher zusammengebracht habe. „Diese Staaten haben vor, künftig auf derselben Strecke auch einen Personenzug in Betrieb zu nehmen“, teilte er mit.

Der pakistanische Abgeordnete Qureshi unterstrich die wirtschaftlichen Vorteile der Eisenbahnroute. Die Transportzeit für Güter liege dank dieser Strecke bei lediglich zwölf bis 14 Tagen, informierte er. Der Handel mit der Türkei, Asien und Europa werde große Vorteile erlangen.

Der Güterzug machte sich im Anschluss auf den Weg nach Istanbul. Die Eisenbahnroute Islamabad-Teheran-Istanbul erstreckt sich auf insgesamt 6543 Kilometer.

TRT Deutsch