Die Verdienste der Tarifbeschäftigten sind erneut deutlich langsamer gestiegen als die allgemeinen Verbraucherpreise. Während die Inflation im Zeitraum Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal 8,3 Prozent betrug, erreichten die Tarifgehälter einschließlich Sonderzahlungen ein Plus von 2,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Ohne Sonderzahlungen betrug die Steigerung 2,5 Prozent. Die Entwicklung verlief in den Branchen wegen der abweichenden Daten von Tarifsteigerungen und Einmalzahlungen sehr unterschiedlich. Teilweise wirkten auch Corona-Sonderprämien aus dem Vorjahr dämpfend, wenn es keine erneute Zahlung gab, wie die Statistiker erläuterten. In einigen Branchen wie dem Gastgewerbe (10,4 Prozent) und sonstigen Dienstleistungen einschließlich Leiharbeit (8,4 Prozent) stiegen Tarifgehälter einschließlich der Sonderzahlungen überdurchschnittlich. In der Industrie gab es Lohnerhöhungen von durchschnittlich 1,0 Prozent, die sich erst einschließlich der Sonderzahlungen auf 9,9 Prozent erhöhten. In nahezu allen Wirtschaftsbereichen außer dem Bergbau blieb im Osten der Tarifindex mit Sonderzahlungen unter dem Wert in Westdeutschland.
dpa
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