31.03.2022, Sachsen, Colditz: Ein Mitarbeiter überwacht die Produktion von Proteinriegeln. (dpa)
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Die Preise für gewerbliche Produkte in Deutschland sind im August weiter im Rekordtempo gestiegen. Angeheizt von hohen Energiepreisen erhöhten sich die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 45,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Es war der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Juli war noch ein Plus um 37,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet worden. Im Vormonatsvergleich erhöhten sich die Erzeugerpreise im August um 7,9 Prozent. Auch dies war ein Rekordanstieg.
Getrieben wird die Entwicklung nach wie vor von den Energiepreisen, die sich im Jahresvergleich im Durchschnitt um 139,0 Prozent erhöhten. Erdgas war im August 209,4 Prozent teurer als vor einem Jahr. Kraftwerke zahlten für Erdgas sogar 269,1 Prozent mehr, Industrieabnehmer 264,9 Prozent. Strom verteuerte sich innerhalb eines Jahres um 174,9 Prozent und Mineralölerzeugnisse um 37,0 Prozent. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise für Mineralölerzeugnisse allerdings um 3,2 Prozent.
Die hohen Energiepreise schlagen auch auf Vorleistungsgüter (plus 17,5 Prozent) wie Metalle oder chemische Grundstoffe durch. Betroffen von deutlichen Preiserhöhungen sind auch Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (10,9 Prozent und 16,9 Prozent). So waren beispielsweise Nahrungsmittel im August 22,3 Prozent teurer als im Vorjahr. Die Erzeugerpreise wirken sich auf die Verbraucherpreise aus.

dpa