Die Zahl der Firmenpleiten ist im August gestiegen / Photo: DPA (dpa)
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Die Zahl der Firmenpleiten ist im August gestiegen. Die deutschen Amtsgerichte meldeten 1147 beantragte Unternehmensinsolvenzen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 11,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die meisten Verfahren gab es im Baugewerbe und im Handel. Im Juli war insgesamt noch ein Rückgang um 3,8 Prozent verzeichnet worden. In den vorläufigen Zahlen des Bundesamtes deutet sich ein weiterer Anstieg an: Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen legte im Oktober um 18,4 Prozent gegenüber dem Vormonat September zu. Die Statistiker betonten allerdings, dass die Insolvenzanträge oft mit mehrmonatigem Zeitverzug in die Statistik einfließen. Experten rechnen wegen der Konjunkturabkühlung wieder mit mehr Firmenpleiten. Sie erwarten eine Trendwende bei den Insolvenzzahlen, die auch aufgrund gesetzlicher Ausnahmeregelungen in der Corona-Krise gesunken waren. Ifo: Soloselbständige und kleine Unternehmen fürchten um ihre Existenz Besonders Soloselbständige und kleine Unternehmen fürchten zunehmend um ihre Existenz. Der separat für diese Gruppe erhobene Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts fiel im Oktober noch einmal deutlich auf minus 25 Punkte, nach minus 20,9 Punkten im September. Die konjunkturelle Abkühlung mache dieser Gruppe „besonders zu schaffen“, teilte das Institut mit, „die Existenzsorgen nehmen merklich zu“. Deutlich ist der Unterschied zur Gesamtwirtschaft bei der Einschätzung der eigenen Zukunft: Laut Ifo sehen derzeit 19,5 Prozent der Soloarbeitenden und kleinen Firmen ihre wirtschaftliche Existenz bedroht, in der gesamten Wirtschaft sind es 7,5 Prozent.

Immer mehr Unternehmen auch mit laufenden Geschäften unzufrieden Auch mit den laufenden Geschäften sind immer weniger Unternehmen zufrieden, der Ausblick fiel ebenfalls - anders als in der Gesamtwirtschaft - noch einmal pessimistischer aus. Besonders düster ist er im Einzelhandel und in der Bauwirtschaft, wie es weiter hieß. Kleinstunternehmen sind solche mit weniger als neun Beschäftigten, der Schwerpunkt bei den Umfragen liegt im Dienstleistungssektor. Das Ifo arbeitet bei der seit August 2021 laufenden Erhebung des Index mit Jimdo zusammen, einem auf Kleinstfirmen und Soloselbständige spezialisierten Portal.

TRT Deutsch und Agenturen