Kapitalerträge: Commerzbank sorgt mit überhöhten Steuerabzügen für Ärger (dpa)
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Die Commerzbank und ihr Online-Ableger Comdirect sorgen mit fehlerhaften Steuerabzügen auf Kapitalerträge bei Kunden für Unruhe. Aufgrund eines technischen Fehlers würden Kunden mit zu hohen Steuerabzügen belastet, räumte die Bank am Freitag ein. „Betroffen sind Kunden von Commerzbank und Comdirect im vierstelligen Bereich.“ Die Stornierung der fehlerhaften Buchungen laufe. Anfang nächster Woche erfolge die maschinelle Neu-Abrechnung. Teils wurden für Zinsen von wenigen Euro Steuern von über 5000 Euro abgebucht, wie aus eingesehenen Kontodaten hervorgeht. Auch Nutzer in Internetforen wie der Comdirect-Community klagten darüber. „18 Euro Dividende erhalten, comdirect errechnet daraus 2.500 Euro Kapitalertragsteuer ??!?“, heißt es etwa in einem Beitrag. Ein anderer Anleger erklärte, er habe statt einer Gutschrift eine Abbuchung von über 200.000 Dollar erhalten. Im Comdirect-Internetforum erklärte ein Moderator: „Wir bedauern den Fehler bei den Steuerberechnungen sehr und bitten in aller Form um Entschuldigung. Es steht außer Frage, dass ein derartiger Fehler mit seinen teilweise extremen Auswirkungen nicht auftreten darf, aber leider ist es dennoch geschehen.“ Durch fehlerhafte Buchungen wurden Konten offenbar ins Minus gedrückt. Die Bank bestritt aber, dass Neuinvestitionen nicht möglich gewesen seien. „Die Kunden waren handlungsfähig, in wenigen Fällen wurde durch eine entsprechende Disposition der Handel ermöglicht.“ In den Foren beschwerten sich Nutzer, dass sie von ihren Girokonten kein Bargeld mehr am Automaten abheben könnten und nicht mehr mit ihren EC-Karten zahlen könnten.

Reuters