Der Fachkräftemangel erreicht in Deutschland laut Ifo-Umfrage einen neuen Höchststand. Im Juli gaben 49,7 Prozent der Unternehmen an, sie seien wegen Personalmangels beeinträchtigt, wie das Ifo am Dienstag mitteilte. Das waren so viele wie nie seit Beginn der Ifo-Konjunkturumfragen seit dem Jahr 2009. Der bisherige Rekord vom April in diesem Jahr (43,6 Prozent) wurde damit deutlich übertroffen.
„Immer mehr Unternehmen müssen ihre Geschäfte einschränken, weil sie einfach nicht genug Personal finden“, erklärte Ifo-Arbeitsmarktexperte Stefan Sauer. „Mittel- und langfristig dürfte dieses Problem noch schwerwiegender werden.“
Am stärksten betroffen von knappen Fachkräften sind der Umfrage zufolge die Dienstleister mit 54,2 Prozent. Über dem Branchendurchschnitt lagen den Angaben zufolge die Beherbergungsbetriebe und die Veranstaltungsbranche mit rund 64 Prozent. In der Lagerei waren 62,4 Prozent der Betriebe von einem Mangel betroffen.
Im Verarbeitenden Gewerbe klagten laut Umfrage 44,5 Prozent der Umfrageteilnehmer über fehlendes Fachpersonal, bei den Nahrungsmittelherstellern waren es sogar 58,1 Prozent. Auch die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten und von Metallerzeugnissen finden nur schwer fachkundiges Personal, von Personalmangel betroffen waren hier rund 57 Prozent.
Der Einzelhandel war mit 41,9 Prozent betroffen, der Bau mit 39,3 Prozent. Im Großhandel meldeten 36,3 Prozent der Firmen in der Ifo-Umfrage einen Mangel an Fachkräften.
2 Aug. 2022

Ifo-Umfrage: Fachkräftemangel erreicht Rekordniveau
Der Fachkräftemangel erreicht in Deutschland laut Ifo-Umfrage einen neuen Höchststand. Im Juli gab rund die Hälfte aller Unternehmen an, wegen Personalmangels beeinträchtigt zu sein. Das waren so viele wie nie seit Beginn der Ifo-Konjunkturumfragen.
AFP
Ähnliche Nachrichten

Trotz Krise: Deutsche Kriegsexporte wachsen nach Rekordjahr weiter an
Mit Exporten von über acht Milliarden Euro hat die deutsche Rüstungsindustrie 2019 einen Rekordwert verzeichnet. Dieses Jahr verbucht der Sektor ebenso Zuwächse – mit Ägypten als Top-Kunden. Deutsche Waffen gehen auch an Konfliktregionen.

Corona-Bilanz: 2,5 Millionen Kurzarbeiter und drei Millionen Arbeitslose
Die Corona-Pandemie hat eins gezeigt: Auch eine starke Wirtschaft kann innerhalb kürzester Zeit einbrechen. Laut dem Institut für Arbeitsmarktforschung wird es im Jahresschnitt 2,5 Millionen Kurzarbeiter und drei Millionen Arbeitslose geben.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.