Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat deutsche Unternehmen aufgefordert, bei Geschäften in China auf die Einhaltung der Menschenrechte zu bestehen. „China ist ein wachsender Wettbewerber, der immer wieder gegen die globalen Regeln verstößt“, sagte Russwurm der „Bild am Sonntag“. „Als Exportland müssen wir eine Grenze ziehen, an der die Kompromissfähigkeit aufhört: Menschenrechte sind keine innere Angelegenheit“, betonte der BDI-Chef.
„Was China mit den Uiguren macht, ist völlig inakzeptabel. Jedes Unternehmen mit Werken in Xinjiang muss sich fragen: Kann ich wirklich ausschließen, dass es in meiner Wertschöpfungskette zu Zwangsarbeit kommt?“
Menschenrechtsorganisationen zufolge sind in Xinjiang mindestens eine Million Angehörige der Uiguren und anderer muslimischer Minderheiten in Haftlagern eingesperrt. Dort werden sie den Angaben zufolge zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt. Washington wirft Peking in Xinjiang Völkermord an den Uiguren und anderen Minderheiten vor. Peking weist die Vorwürfe zurück und spricht von Ausbildungs- und Arbeitsprogrammen gegen Extremismus.
6 Juni 2021

BDI-Chef: China auf Einhaltung der Menschenrechte drängen
BDI-Chef Russwurm fordert deutsche Firmen auf, China auf die Einhaltung der Menschenrechte zu drängen. Was China mit den Uiguren mache, sei völlig inakzeptabel. Laut NGOs sind mindestens eine Million muslimische Uiguren in Haftlagern eingesperrt.
AFP
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