Zahl der Arbeitstage sinkt 2024 leicht / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Das kommende Jahr wird etwas weniger arbeitsreich - zumindest gemessen an der Zahl der Arbeitstage. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes werden Belegschaften 2024 im bundesweiten Schnitt 248,8 Tage arbeiten, 0,6 Tage weniger als im zu Ende gehenden Jahr. Die Zahl der Arbeitstage schwankt von Jahr zu Jahr, abhängig davon, wie viele Feiertage auf Wochenenden fallen. Das Normjahr hat der Behörde zufolge 249,7 Arbeitstage.

„Veränderungen bei der Zahl der Arbeitstage machen schon ‚Konjunktur', weil eben mehr oder weniger Arbeitszeit zunächst einmal mehr oder weniger Produktion an Waren und Dienstleitungen bedeutet“, erläutert Timo Wollmershäuser, Chef-Konjunkturforscher am Münchner Ifo-Institut. Als Faustregel könne man sagen: Nehme die Zahl der Arbeitstage zum Vorjahr um 1 Prozent (etwa 2,5 Tage) zu, falle das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts aufgrund dieses Kalendereffektes um knapp ein Viertel Prozentpunkt höher aus. Da noch andere Faktoren eine Rolle spielen, kann der Effekt aber von der Faustformel abweichen.

Die Folgen für die Konjunktur im kommenden Jahr sind Wollmershäuser zufolge vernachlässigbar. Die Differenz von minus 0,6 Tagen im Vergleich zum Vorjahr bedeute umgerechnet ein Minus von 0,03 Prozentpunkten beim Bruttoinlandsprodukt.

Zahl der Arbeitstage sinkt 2024 leicht (DPA)

Noch erfreulicher wird für den Teil der Bevölkerung, der gern frei hat, das Jahr 2025 mit 248,1 Arbeitstagen. Im Jahr darauf sind es dann allerdings 250,5 Tage.

Die Kommazahlen bei den Arbeitstagen ergeben sich daraus, dass einige Bundesländer mehr Feiertage haben als andere. Bundesweit an der Spitze liegt Augsburg mit 14 gesetzlichen Feiertagen, dort wird alljährlich am 8. August das nur in der Stadt am Lech gefeierte Friedensfest begangen. Es folgen die übrigen katholischen Teile Bayerns mit 13 Tagen. In den meisten ostdeutschen Bundesländern oder auch in Nordrhein-Westfalen gibt es 11 Tage. Norddeutsche Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Niedersachsen kommen nur auf 10 Feiertage. Bundesweit gibt es 9 gesetzliche Feiertage.

Bei der Arbeitslosigkeit rechnen Wirtschaftsforscher mit einem Anstieg um 191.000 Menschen in diesem Jahr und weitere 82.000 im nächsten Jahr. Die Arbeitslosenquote steige dann auf 5,9 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte im laufenden Jahr um 353.000 und im nächsten Jahr um 83.000 zulegen.


TRT Deutsch und Agenturen