Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan haben bei einem Treffen in der südrussischen Stadt Sotschi die Zusammenarbeit ihrer Länder gelobt. Putin verwies zum Auftakt der Gespräche am Mittwoch unter anderem auf die Pipeline Turkish Stream, durch die Gas von Russland in die Türkei gepumpt wird. Für den Kremlchef ist es der erste Termin, den er persönlich wahrnimmt, seit er sich vor mehr als zwei Wochen wegen Corona-Fällen in seinem Umfeld in Selbstisolation begeben hatte.
Erdoğan betonte, dass die Zusammenarbeit Russlands mit der Türkei auch in Syrien äußerst wichtig sei: „Der Frieden dort hängt auch von den Beziehungen zwischen der Türkei und Russland ab.“ Ankara ist vor allem besorgt um die Lage in der Oppositionshochburg Idlib.
Nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg ist die Region um Idlib das letzte große Oppositionsgebiet in Syrien. Russland und die Türkei hatten sich als Schutzmächte des syrischen Regimes von Machthaber Baschar al-Assad beziehungsweise der Opposition im März vergangenen Jahres auf eine Waffenruhe für das lange umkämpfte Gebiet geeinigt. Seitdem ist die Gewalt zurückgegangen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Angriffen des Assad-Regimes. Immer wieder werden auch Zivilisten in der Region getötet. Erwartet wurde, dass Putin und Erdoğan in Sotschi am Schwarzen Meer auch über die Lage in Afghanistan sowie über militärische Projekte sprechen würden.
dpa
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