Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Zwei Tage nach dem Scheitern einer Resolution über eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär António Guterres eine „Lähmung“ des UN-Sicherheitsrates beklagt. In einer Rede auf dem Doha-Forum im Emirat Katar sagte Guterres am Sonntag, das höchste UN-Gremium sei „durch geostrategische Spaltungen gelähmt“ und daher nicht in der Lage, Lösungen für ein Ende der Gewalteskalation im Nahen Osten zu finden.

Die „Autorität und die Glaubwürdigkeit“ des UN-Sicherheitsrates seien durch die verzögerte Reaktion auf den Gaza-Krieg „ernsthaft untergraben“ worden, sagte Guterres. Er habe seinen Appell für eine humanitäre Waffenruhe wiederholt. Bedauerlicherweise habe es der UN-Sicherheitsrat aber „versäumt“, ihn umzusetzen.

Die Resolution im UN-Sicherheitsrat war am Freitag am Veto der USA gescheitert. Aus Türkiye wurde im Anschluss scharfe Kritik an der Struktur des UN-Sicherheitsrats laut. Präsident Recep Tayyip Erdoğan kritisierte am Samstag, dass eine sofortige Waffenruhe aufgrund der Entscheidung eines einzigen Staates versäumt worden sei.

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.

Laut palästinensischen Angaben wurden in Gaza rund 18.000 Menschen durch Angriffe Israels getötet.

TRT Deutsch und Agenturen