Der ehemalige Chef des Nationalen Sicherheitsdienstes Armeniens und derzeitige Oppositionsführer Artur Vanetsyan soll eine Verschwörung zur Ermordung von Ministerpräsident Nikol Paschinjan geplant haben. Sicherheitskräfte nahmen Vanetsjan am Samstag fest. Er soll auch die Machtergreifung im Land geplant haben.
Vanetsjans Anwälte beschrieben die Verhaftung wiederum als eine „beschämende Verfolgung von [politischen] Gegnern“.
In Armenien regte sich Empörung und Wut über die Entscheidung Paschinjans, im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens mit Aserbaidschan weite Teile der illegal besetzten Region Berg-Karabach abzutreten.
Tausende Menschen strömten vergangene Woche zu Demonstrationen auf die Straßen der Hauptstadt Eriwan. Demonstranten stürmten Regierungsgebäude, führten Plünderungen durch und forderten den Rücktritt des in der Kritik stehenden Ministerpräsidenten.
Die von Armenien besetzte Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verlagerte Armenien Truppen dorthin. Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Armenien setzt auf Russland als Schutzmacht. Moskau hat dort tausende Soldaten und Waffen stationiert. Aserbaidschan hingegen betrachtet die Türkei als engen Verbündeten.
16 Nov. 2020

Armenien: Ex-Sicherheitschef plante Ermordung von Paschinjan
Der ehemalige Chef des Nationalen Sicherheitsdienstes Armeniens soll die Ermordung von Ministerpräsident Paschinjan geplant haben – und wurde verhaftet. Die Anwälte des Oppositionsführers wittern eine Verfolgungskampagne gegen politische Gegner.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten

Berg-Karabach: Räumung von Landminen wird noch Jahre dauern
Die Regierung in Aserbaidschan geht davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis die vor einem Jahr befreiten Teile von Berg-Karabach minenfrei sein werden. Die frühere Besatzungsmacht Armenien weigert sich, entsprechende Karten herauszugeben.

Bald wieder Neuwahlen? Druck auf israelische Regierung wächst weiter
Der Druck auf die Regierung in Israel wächst. Mit der neuen Sitzungsperiode des Parlaments verstärkt sich das Bestreben der Opposition, den Sturz von Ministerpräsident Bennett zu betreiben. In der Knesset gibt es nach Koalitionsaustritten ein Patt.

Armenien: Sechs tote Soldaten bei jüngsten Gefechten mit Aserbaidschan
Das armenische Verteidigungsministerium hat sechs getötete Soldaten bei den jüngsten Zusammenstößen mit Aserbaidschan gemeldet. Baku warf indes Eriwan eine „groß angelegte militärische Provokation“ und einen Angriff „ohne ersichtlichen Grund“ vor.
Selbe Kategorie

Israel: „Pause“ bei Justizreform – „Nationalgarde“ unter Ben Gvir
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat nach Massenprotesten eine „Pause“ bei der umstrittenen Justizreform angekündigt. Dafür soll nun eine „Nationalgarde” unter der Führung des rechtsextremen Polizeiministers Ben Gvir eingerichtet werden.

Auswärtiges Amt kritisiert Israels Entscheidung zur Rückkehr von Siedlern
Israels Parlament hat entschieden, die Rückkehr von jüdischen Siedlern in vier Siedlungen im Westjordanland zu erlauben. Das Auswärtige Amt kritisiert nun die Entscheidung scharf. Dadurch könne sich die angespannte Sicherheitslage weiter verschärfen.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.