Der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın und US-Sicherheitsberater Jake Sullivan haben sich in einem Telefongespräch über die bilateralen Beziehungen zwischen Ankara und Washington ausgetauscht. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des türkischen Präsidiums hervor.
Demnach stand unter anderem die Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie im Fokus. Kalın habe im Hinblick auf die Lieferung der F-16-Jets den „bedingungslosen Abschluss“ des Genehmigungsverfahrens durch den US-Kongress gefordert.
Laut Erklärung wurde außerdem über regionale Angelegenheiten wie die Entwicklungen im östlichen Mittelmeer und den Krieg in der Ukraine gesprochen. Der türkische Präsidentensprecher habe gegenüber Sullivan die diplomatische Rolle von Türkiye im Ukraine-Krieg betont. Das Getreideabkommen und der Gefangenenaustausch zwischen den beiden Konfliktparteien Ukraine und Russland sei auf Initiative Ankaras zustande gekommen, so Kalın.
Vor dem Hintergrund des NATO-Beitritts von Schweden und Finnland habe Kalın im Telefonat mit Sullivan die Bemühungen der beiden Länder begrüßt, den Bedingungen Ankaras nachzukommen. Die auferlegten Konditionen des im Juni unterzeichneten Memorandums müssten jedoch noch erfüllt werden, erklärte er.
Bezüglich der Operation „Kralle-Schwert“ habe Kalın im Gespräch auf das Recht auf Selbstverteidigung (Artikel 51 der UN-Konvention) hingewiesen. Mit der Anti-Terror-Operation will Türkiye gegen die Terrorgruppen PKK/PYD/YPG vorgehen, um die nationale Sicherheit zu wahren.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten

Türkei verurteilt Freilassung des Terroristen Sassounian in den USA
Die Türkei hat die Freilassung eines Terroristen in den USA kritisiert. Das Mitglied der armenischen Terrororganisation JCAG war wegen der Ermordung des türkischen Generalkonsuls in Los Angeles 1982 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.

Präsidentensprecher: Türkei wird Beziehungen zu Europa niemals kappen
Die Türkei halte an ihren Beziehungen zur EU fest – doch auch Europa müsse auf die Türkei zugehen, sagt Präsidentensprecher Kalın. „Der Blick Europas auf die Türkei hat sich verengt. Es gibt ein Europa, das Anweisungen aus Washington erhält.“
Selbe Kategorie

Nach Koranschändung: Türkiye bestellt niederländischen Botschafter ein
Ein islamfeindlicher Hassprediger hat im niederländischen Den Haag einen Koran zerrissen. Nun musste der Botschafter des Landes in Ankara vorstellig werden. Zuvor hatte bereits ein ähnlicher Vorfall in Stockholm einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.