Die Vereinigten Staaten und Katar haben der Türkei zugesichert, dass Exxon Mobil und Qatar Petroleum dem türkischen Festlandsockel im östlichen Mittelmeer fernbleiben werden. Die Unternehmen hatten jüngst von der zyprischgriechischen Administration eine Lizenz zur Energieexploration in den umstrittenen Gewässern erhalten.

Unerlaubte Explorationen im türkischen Hoheitsgebiet nicht akzeptabel

Unabhängig davon, wer sie seien, könnten sie nicht ohne Erlaubnis in den türkischen Festlandsockel eindringen, hatte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu daraufhin am Montag während der Beratungen über den Haushalt seines Ministeriums im Parlament erklärt. Beide Herkunftsländer der Unternehmen – die Vereinigten Staaten und Katar – hätten garantiert, diese würden südlich des erklärten Festlandsockels der Türkei zu bleiben, fügte Çavuşoğlu hinzu.

Bereits Anfang Dezember hatte Ankara die griechische Administration auf Zypern beschuldigt, mit der Vergabe der Lizenz den türkischen Festlandsockel zu verletzen. Ankara werde jedoch keine unerlaubten Explorationen im türkischen Hoheitsgebiet zulassen.

Die Lizenz für die Kohlenwasserstoffexploration wurde in Abschnitt 5 der von der griechischen Seite verwalteten ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Zyperns vergeben. Dies überschneide sich nach Angaben der Türkei mit ihrem eigenen Festlandsockel.

Griechenlands und Griechisch-Zyperns Grenzansprüche im östlichen Mittelmeer hat die Türkei zurückgewiesen. Diese überzogenen Ansprüche verletzten die souveränen Rechte der Türkei und der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ), betonte Çavuşoğlu.

Zypernfrage bis heute nicht gelöst

Zypern befindet sich in einem jahrzehntelangen Streit zwischen griechischen und türkischen Zyprern, trotz einer Reihe von diplomatischen Bemühungen der Vereinten Nationen um eine umfassende Lösung. Im Jahr 1974 führte ein griechisch-zyprischer Putsch mit dem Ziel der Annexion durch Griechenland zu einer militärischen Intervention der Türkei als Garantiemacht, um die türkischen Zyprer vor Verfolgung und Gewalt zu schützen. In weiterer Folge wurde 1983 die TRNZ gegründet.