Symbolbild. Cyberangriff (dpa)
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Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, warnt im Vorfeld der Bundestagswahl vor gezielten Desinformationskampagnen gegen einzelne Politiker oder die deutsche Politik insgesamt. Insbesondere im Wahlkampf gebe es eine große Angriffsfläche.

Corona schadete Nähe von Politikern zum Wähler

Hacker und Fälscher könnten durch Desinformation, Diskreditierung von Politikern und Cyber-Angriffen die Wahlbeteiligung ebenso wie die Stimmungslage beeinflussen, zitierte Heise den BSI-Chef am Mittwoch.

Nach Ansicht des BSI-Präsidenten hat sich die Bedrohungslage während der Pandemie noch einmal verschärft. Aufgrund des Coronavirus sind persönliche Kontakte und offene Veranstaltungen nicht möglich. Der Austausch zwischen Politikern und Wählern habe sich dadurch ins Digitale verlagert. Damit hätten digitale Kommunikationswege einen noch höheren Stellenwert in der politischen Arbeit und beim Wahlkampf erlangt. In diesem Kontext bestehe jedoch auch die Gefahr, dass Hacker und ausländische staatliche Akteure Einfluss auf den Wahlkampf nehmen könnten.

Sicherheitsbehörden für die Wahl „gut aufgestellt“

Schönbohm sieht die Sicherheitsbehörden für die Wahl aber „gut aufgestellt“. Die Angriffe hätten zwar in den letzten Monaten zugenommen, das sei in einem Wahljahr jedoch normal. Das BSI unterstütze zudem die Kandidaten und arbeite mit dem Bundeswahlleiter zusammen. Und auch die Wahl selbst sei kaum gefährdet, da sie in Papierform stattfindet.

Zusätzlich sei ein „rotes Telefon“ eingerichtet worden. Damit wäre das BSI in dringenden Fälle direkt erreichbar und lange Meldeketten könnten vermieden werden. Im „IT-Sicherheitsleitfaden für Kandidierende bei Bundes- und Landeswahlen“ gibt das Bundesamt außerdem grundlegende Empfehlungen und Präventionstipps dazu, wie sich Politiker schützen können.

TRT Deutsch