Archivbild: Altkanzler Schröder (dpa)
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich von seinem einstigen politischen Weggefährten, dem Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), distanziert und dessen langjährige Tätigkeit für russische Energiekonzerne kritisiert. „Wir sind 15 Jahre zusammen einen Weg gegangen, seit 17 Jahren gehe ich meinen politischen Weg ohne ihn. In dieser Zeit hat Gerhard Schröder persönliche Entscheidungen getroffen, die uns auseinandergeführt haben“, sagte Steinmeier der „Bild am Sonntag“.

Vieles, was Schröder in seiner Kanzlerschaft auf den Weg gebracht habe, gerate durch sein Verhalten nach seiner Amtszeit in den Hintergrund, sagte Steinmeier. „Das hat aber nicht nur eine persönliche Dimension für ihn, es hat auch Folgen für ganz Deutschland: Gerhard Schröders Engagement für russische Energieunternehmen hat in Europa, insbesondere bei unseren osteuropäischen Nachbarn, viele Fragezeichen auch in Bezug auf unser Land hinterlassen. Das war nicht gut.“

Gegen Schröder, der von 1998 bis 2005 Kanzler war, läuft in der SPD wegen seiner Russland-Verbindungen ein Parteiordnungsverfahren. Hierzu soll es am 15. Juni eine erste mündliche Anhörung geben.

Auch Steinmeier war nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine wegen seiner Russland-Politik in seinen früheren Ämtern in die Kritik geraten. Im April räumte er Fehler ein, unter anderem in Bezug auf sein Festhalten an der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2.



AFP