Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, spricht in der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. / Photo: DPA (dpa)
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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat von den Unternehmen ein Umdenken hinsichtlich der Beschäftigung von Menschen über 60 Jahren gefordert. Deutschland müsse im Kampf gegen den Arbeits- und Fachkräftemangel alle Potenziale voll ausschöpfen, sowohl bei der Zuwanderung als auch im Inland, sagte Heil am Dienstagabend im „heute journal“ des ZDF. Unternehmen könnten es sich nicht mehr leisten, „Beschäftigte über 60 zum alten Eisen“ zu packen.
Deutschland habe einen „verfestigten Sockel“ bei den Langzeitarbeitslosen, sagte Heil weiter. Zwei Drittel dieser Gruppe habe „keinen abgeschlossenen Berufsabschluss“. Mit dem neuen Bürgergeld werde sich das ändern, sagte Heil. Dabei stünden Weiterbildung und das Nachholen eines Berufsabschlusses im Mittelpunkt. Das Bürgergeld folgte am 1. Januar auf Hartz IV als neue Grundsicherung für Langzeitarbeitslose. Neues Einwanderungsrecht soll kommen
Der Arbeitsminister kündigte zudem ein modernes Einwanderungsrecht mit einem Punktesystem nach kanadischem Vorbild für Deutschland an. „Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung. Und zwar deutlich mehr als in der Vergangenheit“, sagte Heil.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich kürzlich für weniger vorzeitige Renteneintritte ausgesprochen und so eine Debatte um das tatsächliche Rentenalter entfacht. Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, sagte dem Sender Bayern 2 am Dienstag, sie sehe bei vielen Rentnerinnen und Rentnern die Bereitschaft zu Teilzeitarbeit.

AFP