Youtube entfernt von U-Ausschuss zu Kapitol-Erstürmung hochgeladenes Video (Reuters)
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Youtube hat ein vom parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Erstürmung hochgeladenes Video entfernt, das nach Angaben des Onlinedienstes Falschinformationen des früheren US-Präsidenten Donald Trump zur Präsidentschaftswahl 2020 enthielt. Gemäß der Youtube-Regeln seien „Inhalte, die falsche Behauptungen zu angeblichen Veränderungen des Wahlergebnisses der US-Präsidentschaftswahl 2020 durch weitverbreiteten Betrug, Fehler oder Pannen enthalten, verboten“, sofern kein „hinreichender Kontext geliefert“ werde, erklärte eine Unternehmenssprecherin am Freitag auf AFP-Anfrage. Youtube setze seine „Regelungen gleich für alle um", betonte die Sprecherin. Daher habe der Dienst auch das Video des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Erstürmung entfernt. Der Ausschuss äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Entfernung des Videos. Der Untersuchungsausschuss zu den Vorgängen in Washington am 6. Januar 2021 befasst sich mit der Frage nach der Verantwortung Trumps für die gewaltsame Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger während der Zertifizierung des Wahlsiegs von Joe Biden. Derzeit finden vor dem Ausschuss öffentliche Anhörungen statt. Laut Zeugen, die am Donnerstag vor dem Ausschuss aussagten, setzte Trump seinen damaligen Stellvertreter Mike Pence im Zusammenhang mit den Ereignissen am 6. Januar massiv unter Druck und forderte von ihm, die Bestätigung von Bidens Wahlsieg zu blockieren. Trump hetzte demnach nach dessen Weigerung auch seine gewaltbereiten Anhänger gegen Pence auf. Trump hatte sich in der Nacht zum 4. November 2020 zum Sieger der Präsidentschaftswahl gegen den Demokraten Joe Biden erklärt und zugleich Wahlbetrugsvorwürfe erhoben, die er in den darauffolgenden Wochen immer wieder wiederholte. Am 6. Januar stürmten hunderte Trump-Anhänger das Kapitol in Washington, als dort Bidens Sieg bei der Präsidentschaftswahl zertifiziert werden sollte. Die Ausschreitungen mit fünf Toten sorgten weltweit für Entsetzen.

AFP