WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus / Photo: AFP (AFP)
Folgen

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgebracht auf Berichte über den Tod mehrerer Palästinenser durch einen israelischen Luftangriff auf die im Süden des Gazastreifens gelegene Stadt Rafah reagiert. Diese seien „empörend und unsäglich“, schrieb Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter).

Die Gesundheitsbehörde in Gaza hatte zuvor mitgeteilt, dass bei dem israelischen Angriff mindestens 11 Palästinenser getötet und weitere 50 Menschen verletzt worden seien. Unter den Getöteten seien zwei Mitarbeiter des Gesundheitswesens, schrieb der WHO-Chef nun. Gesundheitspersonal und Zivilisten müssten jederzeit geschützt werden. „Wir fordern Israel dringend auf, das Feuer einzustellen“.

In Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten, leben derzeit rund 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum zusammengedrängt. Bei den meisten von ihnen handelt es sich um Flüchtlinge, die aus anderen Teilen des abgeriegelten Küstenstreifens vor den Kämpfen geflohen sind. Sie sind zumeist in Zelten ohne ausreichende sanitäre Anlagen und Gesundheitsversorgung untergebracht.

Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 30.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen