WFP schlägt Alarm: Gaza droht Hungersnot / Photo: AA (AA)
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Das Welternährungsprogramm (WFP) hat angesichts des israelischen Vernichtungskrieges vor einer schweren Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. „Wenn sich nichts ändert, steht eine Hungersnot im nördlichen Gazastreifen unmittelbar bevor“, sagte Carl Skau, stellvertretender Exekutivdirektor des WFP, am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat. Das WFP müsse „weiter auf der Höhe seiner Verantwortung“ sein, um dies zu verhindern.

Für das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) warnte Vertreter Ramesh Rajasingham im Namen von dessen Leiter Martin Griffiths, eine „allgemeine Hungersnot“ sei „fast unvermeidlich“, sollte sich an der Lage nichts ändern.

WFP schlägt Alarm: Gaza droht Hungersnot (AA)

Laut der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO waren bei israelischen Angriffen Mitte Februar rund 46 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Gazastreifen zerstört, zudem seien rund 70 Prozent der Kühe und etwa 50 Prozent der Schafe und Ziegen getötet worden. Rund 97 Prozent des Grundwassers sei infolge des Krieges nicht mehr für den menschlichen Gebrauch nutzbar.

Das Ocha hatte zudem am Montag beklagt, dass israelische Soldaten durch die Blockade des Zugangs zum Gazastreifen die Auslieferung von Hilfsgütern behindern.

WFP schlägt Alarm: Gaza droht Hungersnot (AA)

Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 29.900 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen