UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths / Photo: DPA (dpa)
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UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat die Außenminister der G20-Runde führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte aufgefordert, auf ein Ende des Krieges im Gazastreifen hinzuwirken. „Sie haben die Macht, etwas zu bewirken. Nutzen Sie sie“, appellierte Griffiths in einem auf der Webseite des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera veröffentlichten Meinungsbeitrag. „Ihr Schweigen und Ihre Untätigkeit werden nur dazu führen, dass noch mehr Frauen und Kinder in die offenen Gräber von Gaza geworfen werden.“ Humanitäre Organisationen täten alles, was sie könnten, um das unermessliche Leid der palästinensischen Bevölkerung zu lindern. Die G20-Außenminister setzen ihre Beratungen in Rio de Janeiro an diesem Donnerstag fort. Israel wird für die vielen zivilen Opfer und die massiven Zerstörungen in Gaza verantwortlich gemacht und weltweit stark kritisiert.

„Wir haben Israel als Besatzungsmacht in Gaza angefleht, die Lieferung von Hilfsgütern zu erleichtern - mit wenig oder gar keinem Erfolg“, beklagte Griffiths in seinem Meinungsbeitrag. „Wir haben die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln gefordert - mit wenig oder gar keinem Erfolg. Wir haben die Parteien aufgefordert, ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten nachzukommen - mit wenig oder gar keinem Erfolg“, schrieb Griffiths. Er appellierte an die Außenminister der G20, „Ihren Einfluss zu nutzen, um diesen Krieg zu beenden und die Menschen in Gaza zu retten“. Sein Meinungsbeitrag war zuvor in der brasilianischen Zeitung „Folha de São Paulo“ veröffentlicht worden.

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Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 29.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen