Palästinensische Kinder stehen für Hilfsgüter an. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) teilte mit, dass Israel die Hälfte der Hilfsanträge des Hilfswerks für den nördlichen Gazastreifen abgelehnt habe. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Im Gazastreifen gelingt es den Vereinten Nationen und anderen humanitären Organisationen nach eigenen Angaben nicht, die Menschen in Not ausreichend zu versorgen - auch wegen Behinderung durch israelische Soldaten und Behörden. Seit Januar haben israelische Behörden 39 von 76 geplanten Konvois in den Norden und Delegationsbesuche zur Abklärung der dortigen Bedürfnisse verweigert, wie das UN-Nothilfebüro OCHA am Samstag berichtete. 16 weitere seien behindert worden, zwei seien nur teilweise genehmigt worden. Nur zwölf Konvois oder Delegationsbesuche zur Abklärung der Bedürfnisse hätten wie geplant durchgeführt werden können, neun hätten von den Hilfsorganisationen selbst verschoben werden müssen.

Auch Hilfseinsätze im Süden sind demnach von der israelischen Armee erschwert worden. 172 solcher Missionen seien seit Anfang Januar geplant gewesen, davon seien 41 verweigert worden.

Eine Lieferung von Treibstoff zum Betreiben von Stromaggregaten im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im südlichen Teil sei am Freitag erst nach sieben Tagen vergeblicher Versuche gelungen, erklärte OCHA weiter.

Ende Januar hatte der Chef der Organisation, Martin Griffiths, auf der Plattform X geschrieben: „Die Menschen in Gaza ertragen seit Monaten unvorstellbare Schrecken und Entbehrungen. Ihre Bedürfnisse waren noch nie so groß - und unsere humanitäre Kapazität, ihnen zu helfen, war noch nie so bedroht. Wir müssen unser Bestes geben, um den Menschen in Gaza einen Moment der Hoffnung zu geben.“

Gaza nach den israelischen Luftangriffen (AA)

Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 28.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen