UNRWA / Photo: DPA (dpa)
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Alle 36 Unterkünfte des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben der Organisation inzwischen leer. „Wegen der Einsätze der israelischen Streitkräfte waren Tausende von Familien zur Flucht gezwungen“, schrieb UNRWA am Sonntag bei X.

Man schätze die Zahl der Binnenflüchtlinge in der benachbarten Stadt Chan Junis und im zentralen Abschnitt des Gazastreifens auf 1,7 Millionen. Insgesamt leben in dem abgeriegelten Küstenstreifen rund 2,2 Millionen Menschen. „Die humanitären Gebiete schrumpfen weiter“, schrieb die UN-Organisation und forderte eine sofortige Waffenruhe. Hilfsorganisationen warnen immer wieder, es gebe keinen sicheren Ort im Gazastreifen.

Die israelische Armee war vor knapp einem Monat in die mit Zivilisten überfüllte Stadt Rafah eingedrungen. Viele der Zivilisten hatten in UN-Unterkünften Schutz vor israelischen Angriffen gesucht. Rund eine Million Zivilisten sind nach Schätzungen inzwischen wieder aus Rafah geflohen. Grund dafür sind die brutalen Angriffe Israels, die ohne Rücksicht auf Zivilisten durchgeführt werden. Es gibt jedoch keinen sicheren Ort in Gaza, da Israel auch humanitäre Einrichtungen angreift.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Doch auch dort sind sie israelischen Angriffen ausgesetzt. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 36.000 Menschen getötet und mehr als doppelt so viele verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen