Das türkische Außenministerium / Photo: AA (AA)
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Türkiye hat die Resolution der UN-Vollversammlung begrüßt, in der ein humanitärer Waffenstillstand für den palästinensischen Gazastreifen gefordert wird. Der abgeriegelte Küstenstreifen leidet seit drei Wochen unter schweren israelischen Luftangriffen und beklagt Tausende Todesopfer.

„Wir begrüßen die in dieser Resolution enthaltene Forderung nach einem dringenden, dauerhaften und nachhaltigen humanitären Waffenstillstand sowie die Gewährleistung eines vollständigen, sicheren und ununterbrochenen humanitären Zugangs zu Grundnahrungsmitteln und Dienstleistungen”, erklärte das türkische Außenministerium am Samstag.

Türkiye beklagte auch das „Schweigen und die Ineffizienz des UN- Sicherheitsrats bei der Bekämpfung der brutalen Angriffe auf das palästinensische Volk im Gazastreifen“. Das Land hoffe dennoch, dass die Aufforderungen der Resolution der UN-Generalversammlung umgehend umgesetzt werden.

„Wir fordern Israel auf, auf die kollektive internationale Stimme zu hören, seine Angriffe zu stoppen und dem Frieden eine Chance zu geben“, erklärte das türkische Ministerium.

Ohne eine gerechte Lösung des Nahost-Problems sei es nicht möglich, dauerhaften Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu erreichen. Auch die Fähigkeit Israels, seine eigene Sicherheit zu gewährleisten, bleibe damit unerreichbar.

„Der Weg zu einer Lösung liegt in der Errichtung eines unabhängigen, souveränen und geografisch zusammenhängenden palästinensischen Staates mit seiner Hauptstadt in Ost-Jerusalem, basierend auf den Grenzen von 1967“, so die Erklärung des Ministeriums.

Israel tötete mehr als 7326 Palästinenser in Gaza

Die im Gazastreifen regierende Hamas startete am 7. Oktober die „Operation Al-Aqsa-Flut“. Nach Angaben der Organisation reagierten die Kämpfer damit auf die israelischen Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee und die zunehmende Gewalt der illegalen Siedler. Erklärtes Ziel ist aber auch die Aufhebung der israelischen Belagerung. Hamas-Kämpfer feuerten Hunderte Raketen ab und stießen auf dem Land-, Luft- und Seeweg auf die von Israel besetzten Gebiete vor.

Israel stoppte daraufhin die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom. Zugleich wurden massive Luftangriffe gestartet. Nach der Aufforderung zur Evakuierung des nördlichen Küstenstreifen flohen Hunderttausende in den Süden.

Die israelische Regierung hat nun in der Nacht zu Samstag eine Bodeninvasion in die abgeriegelte Enklave gestartet. Gleichzeitig kappte Israel das Internet im Gazastreifen und schaltete somit das Kommunikationsnetz ab.

„Diese Informationssperre birgt die Gefahr, dass massenhafte Gräueltaten gedeckt werden und die Straflosigkeit für Menschenrechtsverbrechen zunimmt”, erklärte Human Rights Watch.

Bei israelischen Angriffen auf Gaza wurden laut örtlichen Angaben seit dem 7. Oktober mindestens 7326 Palästinenser getötet, davon über die Hälfte Frauen und Kinder. 15.273 weitere seien verletzt worden. Israel greift immer wieder Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen an, weshalb dem Land Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Auch der völkerrechtswidrige Weiße Phosphor kam bei den Bombardements mehrmals zum Einsatz.

Auf israelischer Seite verloren am 7. Oktober rund 1200 Menschen ihr Leben, wie israelische Sicherheitskreise berichten. Etwa 1050 weitere seien verletzt worden.

TRT Deutsch