Ein Demonstrant betet vor einer provisorischen Gedenkstätte für George Floyd, der am 26. Mai 2020 in Minneapolis, Minnesota, durch Polizeigewalt starb.  (AFP)
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Zahlreiche US-Sportstars haben sich in den sozialen Netzwerken erschüttert über den Fall eines bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Schwarzen geäußert. „Wenn euch dieses Foto nicht verstört und stinksauer macht, dann weiß ich auch nicht“, schrieb Basketballer Steph Curry am Mittwoch auf Instagram zu einem Screenshot aus dem in Minneapolis aufgenommenen Video des Vorfalls, das in den USA seit seiner Veröffentlichung für große Aufmerksamkeit sorgt. „George hat um Hilfe gefleht und wurde einfach ignoriert, was klar und deutlich aussagt, dass sein schwarzes Leben keine Rolle gespielt hat“, schrieb Curry weiter.
Auch NBA-Topstar LeBron James äußerte sich, ebenso das NFL-Team der Minnesota Vikings und die deutsche Basketballerin Satou Sabally sowie der Fußball-Profi Anthony Ujah vom 1. FC Union Berlin. Der 29 Jahre alte Nigerianer veröffentlichte am Donnerstag bei Twitter ein Foto von ihm aus der Zeit beim 1. FC Köln. Auf seinem hochgezogenen Trikot ist der Name des schwarzen Opfers nachträglich aufgedruckt. Ursprünglich hatte Ujah bei der Aufnahme des Bildes an den auf ähnliche Weise gestorbenen Eric Garner erinnert und auf dem Shirt #cantbreathe und #justice geschrieben.
Floyd war in Minneapolis nach einer Festnahme von einem weißen Polizisten dessen Knie mehrere Minuten lang an den Hals gedrückt worden. Auf einem Video ist zu hören wie er flehentlich um Hilfe bittet, da er nicht atmen könne. Der Afroamerikaner starb kurz danach in einem Krankenhaus.
Ujah stellte neben sein Bild auch Fotos, auf denen über Fälle berichtet wurde, bei denen in den USA Schwarze offensichtlich zu unrecht von Weißen verdächtigt wurden, sie attackiert zu haben. Über den Fotos steht auf Englisch „An einem Wochenende“ versehen mit zwei wütenden Emojis.
Der Tod George Floyds in Minneapolis hatte Proteste in der US-Stadt ausgelöst. Auslöser war ein rund zehn Minuten langes Video aus der Stadt im Bundesstaat Minnesota, das auf Facebook gestellt wurde: Ein weißer Polizist drückte sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals Floyds, der wiederholt um Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der Afroamerikaner: „Ich kann nicht atmen.“ Er starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus

Minneapolis, USA: Menschen demonstrieren am 27. Mai gegen übermäßige Polizeigewalt gegen Afroamerikaner.  (Reuters)

US-Präsident Donald Trump hat eine Untersuchung des Justizministeriums und der Bundespolizei FBI angeordnet. Trump versicherte am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter: „Der Gerechtigkeit wird Genüge getan!“ Er habe die Behörden zu beschleunigten Ermittlungen aufgefordert. Zugleich sprach Trump den Angehörigen und Freunden des Opfers sein Mitgefühl aus. Der Präsident nannte den Tod Floyds „sehr taurig und tragisch“.
„Es sollte in Amerika kein Todesurteil sein, schwarz zu sein“, sagte der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, in einer emotionalen Pressekonferenz. Die vier in den Fall involvierten Polizisten seien mit sofortiger Wirkung entlassen worden.

dpa