Die Rettungsorganisation „Weißhelme“, die im Nordwesten Syriens nach Opfern der Erdbeben-Katastrophe sucht, hat eine einwöchige Trauer ausgerufen. Das deutet darauf hin, dass die Zivilschützer wohl nicht mehr davon ausgehen, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden. Ab Montag würden ihre Flaggen auf halbmast stehen, schrieb die Organisation bei Twitter. Der 6. Februar solle ein Gedenktag sein für die Opfer der verheerenden Beben, die sich vor einer Woche in der türkisch-syrischen Grenzregion ereignet hatten.
Der Filmemacher Fadi al-Halabi, bekannt für die preisgekrönte Dokumentation „Die letzten Männer von Aleppo“ (2017) über die „Weißhelme“, erklärte, 13 seiner Familienangehörigen seien ums Leben gekommen. „Meine Familie ist fort“, schrieb er bei Facebook zu einer Reihe von Fotos seiner Verwandten. Zum Foto eines Leichensacks auf einer Auto-Ladefläche schrieb er, das neue Zuhause seines Vaters sei jetzt ein vor drei Tagen gebauter Friedhof.
Die „Weißhelme“ sind mit etwa 3000 Freiwilligen im Nordwesten Syriens in den Rebellengebieten aktiv, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. In der Region mit etwa 4,5 Millionen Einwohnern fehlte es schon vor der Katastrophe am Nötigsten. Die „Weißhelme“ meldeten bisher mehr als 2100 Todesopfer.
dpa
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