Syrer protestieren gegen das Regime von Baschar al-Assad in der Stadt al-Suwaida.  (AFP)
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Syrische Sicherheitskräfte haben bei erneuten Anti-Regime-Protesten in der Stadt al-Suwaida im Süden des Landes nach Angaben von Aktivisten mehrere Demonstranten festgenommen. Während des Protestes sei es zu Handgreiflichkeiten zwischen Gegnern und Anhängern von Diktator Baschar al-Assad gekommen, meldeten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und lokale Aktivisten am Montag.
Die Menschenrechtsbeobachter berichteten von insgesamt zehn Festnahmen. Regime-Anhänger sollen die Demonstranten angegriffen haben. Einige Demonstranten seien verletzt worden, hieß es.

Protest in al-Suwaida, Syrien, am 9. Juni 2020.  (AFP)

Auf einem Video in den sozialen Medien ist zu sehen, wie Dutzende Menschen im Zentrum Al-Suwaidas gegen Assad und die syrische Führung protestieren. Dabei riefen sie unter anderem „Das Volk will den Stuz des Regimes“. Diesen Ruf hatten Demonstranten in mehreren Ländern auch während der arabischen Aufstände 2011 immer wieder angestimmt. Bereits in der vergangenen Woche war es in al-Suwaida mehrfach zu Protesten gegen Syriens Führung und die schlechte Wirtschaftslage gekommen. Das Land erlebt derzeit eine schwere Wirtschaftskrise. Das syrische Pfund hat massiv an Wert verloren. Syrer beklagen einen massiven Preisanstieg und angesichts der Corona-Krise den Mangel an Medikamenten. Die Stadt al-Suwaida und gleichnamige Provinz gelten eigentlich als Region, die al-Assad gegenüber loyal ist. Dort leben vor allem Mitglieder der religiösen Minderheit der Drusen. Demonstrationen gegen das al-Assad-Regime hatten 2011 Syriens Bürgerkrieg ausgelöst. Regimekräfte gingen damals mit Gewalt gegen die Proteste vor.

dpa