Bombenanschlag in Mogadischu  (dpa)
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Bei der Suche nach den Verantwortlichen für den folgenschweren Sprengstoffanschlag vom Wochenende haben Somalias Sicherheitsbehörden nach eigenen Angaben Hinweise auf ausländische Drahtzieher. Die nationale Sicherheitsagentur Nisa betont in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, sie habe der Regierung des ostafrikanischen Landes einen vorläufigen Bericht zu dem Anschlag überreicht, „der von einem ausländischen Land geplant war“. Die Behörde machte jedoch weder den Namen des Landes noch den Bericht öffentlich und betonte: „Um die andauernde Untersuchung zu beenden, werden wir Unterstützung von ausländischen Geheimdiensten suchen.“ Die Zahl der Opfer des Anschlags in Somalias Hauptstadt Mogadischu stieg indes weiter. Mindestens eines der am Sonntag zur medizinischen Behandlung in die Türkei ausgeflogenen schwer verletzten Opfer ist nach Angaben des zuständigen nationalen Notfallkomitees vom Montag gestorben. Es geht nun in einer vorläufigen Bilanz von mindestens 83 Toten und 20 Vermissten aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Zahl der Toten entsprechend weiter erhöht, ist damit groß: Nach Angaben von Rettungskräften wurden viele Opfer - darunter auch Kinder - von der Wucht der Explosion regelrecht zerrissen. Eine Identifizierung der Leichenteile gilt als schwierig. Die Polizei hatte am Wochenende bereits von knapp 100 Toten bei dem Anschlag gesprochen, den auch der UN-Sicherheitsrat auf Schärfste verurteilte. In den Krankenhäusern der Stadt wurden 148 Verletzte aufgenommen. Bei einigen gelten die Überlebenschancen als fraglich. Als Vergeltung für den Anschlag flogen US-Drohnen Luftangriffe auf Kämpfer der Terrormiliz Al-Shabaab. Die US-Kommandozentrale für Einsätze in Afrika (Africom) betont, die Angriffe seien mit der Regierung des ostafrikanischen Landes abgestimmt. Insgesamt wurden demnach bei drei Luftangriffen vier Terroristen getötet. Darunter war somalischen Geheimdienstkreisen zufolge ein ranghoher Kommandeur der Miliz. Sie wurde bisher hinter dem Anschlag vermutet, obwohl sich niemand als Urheber zu erkennen gegeben hatte.

dpa