Der serbische Präsident Aleksandar Vucic während seinem Besuch im Oval Office des Weißen Hauses. (dpa)
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Serbien hat über die Verlegung seiner Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem noch nicht endgültig entschieden. Eine Beraterin von Präsident Aleksandar Vucic, Suzana Vasiljevic, widersprach am Mittwoch einer entsprechenden Ankündigung von US-Präsident Donald Trump. Trump hatte am Freitag bei einem Treffen mit Vucic und dem kosovarischen Ministerpräsidenten Avdullah Hoti im Weißen Haus behauptet, Serbien werde seine Botschaft nach dem Vorbild der USA nach Jerusalem verlegen.

„Es handelt sich noch um keine endgültige Entscheidung“, sagte Vasiljevic im regierungsnahen TV-Sender Prva. „Wir haben noch nichts akzeptiert und nichts unterschrieben.” Die Frage des Umzugs habe nicht in dem Dokument gestanden, das Vucic in Anwesenheit Trumps unterzeichnet hatte. Diesbezügliche Schritte hingen auch von Israels Handlungen ab. Die „Jerusalem Post“ zitierte am Mittwoch eine nicht näher genannte Quelle aus Vucics Umfeld, derzufolge Serbien seine Botschaft bestimmt nicht nach Jerusalem verlegen werde, falls Israel Kosovo diplomatisch anerkenne. Trump hatte angekündigt, dass Israel dies beabsichtige.

Das Kosovo gehörte früher zu Serbien und wird heute fast ausschließlich von Albanern bewohnt. Israel fürchtet, mit einer Anerkennung einen Präzedenzfall für die Anerkennung eines Staates Palästina auf dem Gebiet des besetzten Westjordanlands zu schaffen. Serbien verweigert dem Kosovo die Anerkennung, seit sich die einstige Südprovinz 2008 für unabhängig erklärt hatte.

dpa