Nach einer mehr als halbjährigen Unterbrechung wegen des Coronavirus haben muslimische Pilger wieder mit der kleineren Wallfahrt in Saudi-Arabien begonnen. Die Regierung hatte diese auch Umrah genannte Wallfahrt im März ausgesetzt und im Juli nur einer begrenzten Zahl an Pilgern erlaubt, die sogenannte große Wallfahrt Hadsch zu vollziehen. Der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtenkanal Al-Arabija zeigte am Sonntag Bilder von Pilgern mit Mundschutz, die mit Abstand zueinander die würfelförmige Kaaba im Hof der Großen Moschee umkreisen.
Derzeit dürfen täglich rund 6000 in Saudi-Arabien lebende Pilger die heiligen Stätten von Mekka betreten. In zwei Wochen sollen bis zu 15.000 Pilger täglich zugelassen werden.
Saudi-Arabien, wo sich nach offiziellen Angaben 336.000 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert haben, wurde im Vergleich zu anderen Ländern in der Region stark von der Pandemie getroffen. In vergangenen Wochen war die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Land aber rückläufig.
Ab 1. November sollen auch Muslime aus dem Ausland wieder zur Umrah nach Saudi-Arabien reisen dürfen. Nach jetzigen Plänen werden dann bis zu 20.000 Pilger täglich zugelassen. Vor einer Woche hatte das für die Wallfahrt zuständige Ministerium auch eine neue App vorgestellt, mit der Pilger sich für den Besuch anmelden können. 108.000 Menschen haben die App nach offiziellen Angaben bereits genutzt.
4 Okt. 2020
dpa
Ähnliche Nachrichten

Öffentliche Diskussion untergraben: Twitter löscht Propaganda-Konten
Der Micro-Bloggingdienst Twitter ist gegen Propaganda-Netzwerke vorgegangen. Auffällig ist die Vielzahl an Konten, die im Dienste Ägyptens und Saudi-Arabiens versuchen, sowohl Katar als auch die Türkei systematisch zu diskreditieren.

Khashoggi-Mord: Verlobte und NGO verklagen saudischen Kronprinzen
Die Verlobte des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi hat zusammen mit der NGO „Dawn“ den saudischen Kronprinzen verklagt. Die Klage wurde in Washington eingereicht, da „von der saudischen Justiz keine Gerechtigkeit“ zu erwarten sei.
Selbe Kategorie

Tod von 23 Migranten nach Ansturm auf Spanien-Exklave: UN will Untersuchung
Rund 2000 Migranten hatten am Freitagmorgen versucht, über die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla zu gelangen. Mehr als 500 Menschen schafften es dabei nach dem Durchschneiden eines Zaunes in den Grenzkontrollbereich.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.