13.04.2021, Saudi-Arabien, Mekka: Muslime beten während der ersten Morgengebete vor der Kaaba, das quaderförmige Gebäude der Heiligen Moschee, während des heiligen Fastenmonats Ramadan. (dpa)
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Für Muslime weltweit hat der Fastenmonat Ramadan begonnen – wegen der Corona-Pandemie das zweite Jahr in Folge mit Einschränkungen. Die meisten arabischen Staaten und auch viele Islamverbände in Deutschland riefen den Dienstag als ersten Fastentag aus. Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond.

Gläubige Muslime verzichten einen Monat lang von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Insgesamt leben weltweit rund 1,9 Milliarden Muslime.

Abends kommen die Menschen für gewöhnlich zum Fastenbrechen (Iftar) und Beten zusammen. Dabei dürfte die Gefahr der Corona-Ausbreitung besonders groß sein.In Saudi-Arabien – mit den beiden heiligsten Stätten des Islam Mekka und Medina – und den Vereinigten Arabischen Emiraten dürfen Gläubige zudem höchstens 30 Minuten in der Moschee beten. In Ägypten brauchen sie dabei außerdem ihren eigenen Gebetsteppich.

In Ländern wie dem Iran, Tunesien und Marokko gelten nächtliche Ausgangssperren. Angesichts eines Rekordhochs der Fallzahlen dürfen in der Türkei Cafés und Restaurants nur einen Lieferservice anbieten. Treffen in großen Gruppen sind verboten. In Indonesien, wo weltweit die meisten Muslime leben, dürfen die Menschen wie bereits im vergangenen Jahr zu den Feierlichkeiten nicht in ihre Heimatstädte zurückzukehren. In Bangladesch ist es Moscheen verboten, Essen zum Fastenbrechen anzubieten.

Doch es gibt auch Länder, die keine Auflagen erlassen haben: Pakistan etwa – obwohl die Zahl der Neuinfektionen dort massiv angestiegen ist, Krankenhäuser überlastet und Beatmungsgeräte knapp sind. Auch in Afghanistan wurden keine Einschränkungen angekündigt. Insgesamt sind die Corona-Auflagen aber weniger streng als im vergangenen Jahr, wo Moscheen auch während des Ramadan meist komplett schließen mussten.

Ramadan-Botschaften von Merkel und Kurz

Bundeskanzlerin Angela Merkel wünschte den Muslimen „eine gesegnete, besinnungsreiche und erfüllte Zeit“. Die Pandemie gehe auch für Gläubige und Religionsgemeinschaften mit Härten und Herausforderungen einher. „Umso mehr wünsche ich, dass Sie gute Mittel und Wege finden, in Ihrem Glaubensleben trotz gebotener Distanz eng miteinander verbunden zu bleiben“, hieß es im Grußwort der Kanzlerin.

Auch der österreichische Kanzler Sebastian Kurz wünschte allen Muslimen eine gesegnete Fastenzeit. Er bat darum, auch dieses Jahr auf die Corona-Maßnahmen zu achten. Er hoffe, „dass nächstes Jahr wieder alles wie gewohnt stattfinden kann“, schrieb er in seinem Tweet am Montag.

TRT Deutsch und Agenturen