Symbolbild: Ein US-Polizist in New York im Einsatz. (Reuters)
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Ein erneuter gewaltsamer Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz hat im US-Bundesstaat Ohio Proteste gegen Polizeigewalt ausgelöst. Am Freitag versammelten sich nach dem Tod des 25-jährigen Jayland Walker zahlreiche Demonstranten vor dem Rathaus und der Polizeistation der Stadt Akron.

Polizei: „Walker war bewaffnet und hat geschossen“

Polizisten hatten am Montag versucht, Walker wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit anzuhalten. Der junge Mann lieferte sich daraufhin zunächst eine Verfolgungsjagd per Auto mit der Polizei. Im Anschluss flüchtete er zu Fuß weiter und wurde dabei von der Polizei erschossen.

Walker habe während der Verfolgungsfahrt auf die Beamten geschossen, erklärte die Polizei. Die Polizisten hätten eine „tödliche Bedrohung“ wahrgenommen und ihrerseits das Feuer eröffnet. Im Auto des jungen Mannes sei eine Waffe gefunden worden. Nähere Angaben machte die Polizei nicht.

Örtlichen Medien zufolge feuerten acht Polizisten insgesamt mehr als 90 Kugeln auf Walker ab. „Er wurde 60 Mal getroffen“, erklärte die Organisation Black Lives Matter auf Twitter. Die in den Fall verwickelten Polizisten wurden für die Dauer der Ermittlungen vom Dienst suspendiert.

Familienanwalt: „Walker war nie an einem Verbrechen beteiligt“

„Er war kein Monster, er war niemals in seinem Leben an einem Verbrechen beteiligt“, sagte der Anwalt der Familie, Bobby DiCello, über den erschossenen Afroamerikaner. Walkers' Familie rief die Demonstranten auf, friedlich zu bleiben.

In den USA sorgen immer wieder Fälle von Polizeigewalt gegen Afroamerikaner für Proteste. Weltweites Aufsehen erregte der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Jahr 2020. Mehr zum Thema: Tödlicher Polizeieinsatz befeuert Debatte um Polizeigewalt in Deutschland

AFP