15.03.2024, Palästinensische Gebiete, Gaza: Ein Schiff der Hilfsorganisation „Open Arms“ nähert sich der Küste des Gazastreifens, mit rund 200 Tonnen Hilfsgütern für die Not leidende Bevölkerung. / Photo: DPA (dpa)
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Die Hilfsgüter des ersten über den neuen Seekorridor an die Küste des Gazastreifens gefahrenen Schiffs sind nach Angaben einer US-Hilfsorganisation vollständig entladen worden. „Die gesamte Ladung wurde entladen und wird nun für die Verteilung in Gaza vorbereitet“, erklärte die NGO World Central Kitchen am Samstag. Sie machte keine Angaben dazu, wann und wo die Hilfsgüter verteilt werden sollten.

Das Schiff „Open Arms“ hatte den Lastkahn, der nach Angaben von World Central Kitchen knapp 200 Tonnen Lebensmittel geladen hatte, aus Südzypern an die Anlegestelle im Südwesten der Stadt Gaza geschleppt. Dort wurde die Ladung auf zwölf Lastwagen verteilt. Mit den gelieferten Lebensmitteln sollen Mahlzeiten für die notleidenden Bewohner des nördlichen Gazastreifens zubereitet werden, wo die humanitäre Lage infolge der israelischen Angriffe und Totalblockade besonders prekär ist.

„Wir haben es geschafft“, erklärte der Gründer von World Central Kitchen, José Andrés, im Onlinedienst X. Die Entsendung des ersten Hilfsschiffs sei ein „Test“ gewesen. „Wir können jede Woche Tausende Tonnen (Hilfsgüter) bringen“, betonte er.

Die „Open Arms“ war am Dienstag von Larnaka aufgebrochen. World Central Kitchen bereitet derzeit dort ein zweites Schiff vor, das mit 240 Tonnen Hilfsgütern beladen ist. Wann dieses Schiff Richtung Gazastreifen aufbrechen kann, ist noch unklar.

Israelischer Bombenhagel über Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 31.490 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen