Proteste in Israel gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu (dpa)
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Wegen umstrittener Twitter-Botschaften im Zusammenhang mit den Anti-Regierungs-Protesten in Israel hat sich der Sohn von Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Gericht verantworten müssen: Yair Netanjahu hatte am Donnerstag die Privatadressen von einigen Organisatoren der Proteste bei Twitter veröffentlicht. Ein Gericht in Jerusalem wies den 29-Jährigen am Sonntag an, den Tweet zu löschen und die Betroffenen sechs Monate lang nicht mehr zu „belästigen“. Yair Netanjahu erklärte im Anschluss, das Gericht habe von seiner Verteidigung vorgelegte Beweise „völlig ignoriert“. Der 29-Jährige gab an, er sei von den Protest-Anführern bedroht worden. Yair Netanjahu gilt als vehementer Verteidiger seines Vater und sorgte bereits in der Vergangenheit mit umstrittenen Äußerungen in Onlinediensten für Kontroversen. Unter anderem beklagte er auf Facebook eine angebliche Verschwörung gegen seine Familie. Am Samstag waren erneut mehrere tausend Menschen in mehreren Regionen des Landes gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Sie fordern seit Wochen den Rücktritt von Regierungschef Netanjahu, der wegen Korruption angeklagt ist und wegen seiner Corona-Politik in der Kritik steht.

AFP