Wegen umstrittener Twitter-Botschaften im Zusammenhang mit den Anti-Regierungs-Protesten in Israel hat sich der Sohn von Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Gericht verantworten müssen: Yair Netanjahu hatte am Donnerstag die Privatadressen von einigen Organisatoren der Proteste bei Twitter veröffentlicht. Ein Gericht in Jerusalem wies den 29-Jährigen am Sonntag an, den Tweet zu löschen und die Betroffenen sechs Monate lang nicht mehr zu „belästigen“.
Yair Netanjahu erklärte im Anschluss, das Gericht habe von seiner Verteidigung vorgelegte Beweise „völlig ignoriert“. Der 29-Jährige gab an, er sei von den Protest-Anführern bedroht worden.
Yair Netanjahu gilt als vehementer Verteidiger seines Vater und sorgte bereits in der Vergangenheit mit umstrittenen Äußerungen in Onlinediensten für Kontroversen. Unter anderem beklagte er auf Facebook eine angebliche Verschwörung gegen seine Familie.
Am Samstag waren erneut mehrere tausend Menschen in mehreren Regionen des Landes gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Sie fordern seit Wochen den Rücktritt von Regierungschef Netanjahu, der wegen Korruption angeklagt ist und wegen seiner Corona-Politik in der Kritik steht.
3 Aug. 2020
Netanjahus Sohn vor Gericht – Wegen umstrittener Tweets zu Protesten
Der Sohn des israelischen Regierungschefs hat die Privatadressen von Protest-Organisatoren auf Twitter veröffentlicht. Ein Gericht wies Yair Netanjahu an, die Tweets zu löschen und die Betroffenen sechs Monate lang nicht mehr zu „belästigen“.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Trump-Tweet: Russland und Iran müssen „Gemetzel“ in Idlib stoppen
US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag das syrische Regime, Russland und Iran vor der Tötung tausender unschuldiger Zivilisten in der Provinz Idlib gewarnt. Auf Twitter lobte er die Türkei für ihr Engagement, eine Eskalation zu verhindern.
Selbe Kategorie
Colonna-Bericht entlastet UNRWA: Appell für internationale Solidarität
Die französische Ex-Außenministerin Colonna ruft in ihrem Experten-Bericht zur Unterstützung des UN-Palästinenserhilfswerks auf. Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe begrüßt den Bericht und bezeichnet das UNRWA als „Lebensader“ für Palästina.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.