Krieg in Nahost: UN-Generalsekretär drängt auf Hilfsgüter für Gazastreifen / Photo: DPA (dpa)
Folgen

UN-Generalsekretär António Guterres hat mit Nachdruck Hilfsgüter für die Menschen im von Israel abgeriegelten Gazastreifen gefordert. „Wir brauchen schnellen, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe. Wir brauchen sofort Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Treibstoff“, schrieb Guterres in der Nacht zum Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter). „Wir brauchen diese Hilfe in großem Umfang und sie muss nachhaltig sein“, schrieb er. Der UN-Generalsekretär ist in Ägypten, um mit der Regierung über die Öffnung des Grenzübergangs Rafah in den Gazastreifen zu sprechen.

Rafah, am Südrand der Küstenenklave, gilt als der einzige Weg, die dringend benötigte Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Israel hatte einer Öffnung des Grenzübergangs für die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zugestimmt. Treibstoff, der für die Erzeugung von Strom notwendig ist und auf den die überfüllten Krankenhäuser im Gazastreifen dringend angewiesen sind, wurde jedoch nicht erwähnt. Am Donnerstag stauten sich rund 165 Lastwagen mit humanitären Versorgungsgütern auf ägyptischer Seite vor dem Übergang.

Ägyptischen Angaben nach mussten Zufahrtsstraßen im Gazastreifen zunächst repariert werden, die durch Luftangriffe beschädigt worden seien. Wann genau die erhoffte Öffnung von Rafah erfolgt, ist weiterhin ungewiss.

„Die Treibstoffsituation ist äußerst ernst“, sagte Rik Peeperkorn, WHO-Vertreter in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten. Alle Krankenhäuser seien wegen Treibstoffmangels nicht mehr voll funktionsfähig. Die vier Krankenhäuser in der von Israel ausgewiesenen Evakuierungszone im Norden des Gazastreifens werden mit letzten Rationen noch ein bis zwei Tage notdürftig weiterbetrieben. Es gebe dort mehr als 2.000 Patienten, die nicht an einen anderen Ort gebracht werden könnten, sagte Peeperkorn.

TRT Deutsch und Agenturen