Auf diesem von der israelischen Regierung zur Verfügung gestellten Foto werden die Geiseln Judith Raanan (2.v.r) und ihre 17-jährige Tochter Natalie von israelischen Soldaten und Brigadegeneral Gal Hirsch (M) bei ihrer Rückführung begleitet. / Photo: DPA (dpa)
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Nach der Freilassung zweier Geiseln durch die palästinensische Widerstandsorganisation Hamas laufen die diplomatischen Bemühungen um ein Ende der verheerenden Angriffe auf den Gazastreifen auf Hochtouren. Während Ägypten den Weg dafür am Samstag mit einem „Gipfel für den Frieden“ ebnen will, bleibt Israel dem Treffen zahlreicher Staats- und Regierungschefs der Nahostregion fern und lässt das eigene Militär weiter eine mögliche Bodenoffensive gegen die Menschen im Gazastreifen vorbereiten.

Fotos und Video zeigen Geiselfreilassung

Nach tagelangen schweren Luftangriffen Israels auf den Gazastreifen hat die Hamas die beiden US-amerikanischen Geiseln Judith Tai Raanan und ihre Tochter Natalie Shoshana Raanan freigelassen. Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit, der israelische Verantwortliche für die Entführten und Vermissten, Brigadegeneral Gal Hirsch, habe die beiden an der Grenze des Gazastreifens in Empfang genommen. Der militärische Arm der Hamas hatte zuvor die Freilassung der zwei US-Staatsbürgerinnen als „Reaktion auf die Bemühungen Katars“ angekündigt.

Israel will nach dem Vergeltungsschlag der Hamas nach eigenen Angaben die palästinensische Widerstandsorganisation im Gazastreifen ausschalten. Bei der Hamas-Offensive am 7. Oktober sollen offiziellen Angaben aus Israel zufolge rund 1400 Israelis gestorben sein.

Unter dem Vorwand, dass die Hamas die Zivilisten in Gaza als „menschliche Schutzschilde“ benutze, setzt das israelische Militär seitdem schwere Luftangriffe auf zivile Ziele im Gazastreifen fort, darunter Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen.

Dabei wurden seit dem 7. Oktober nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen 4137 Palästinenser getötet, davon 70 Prozent Kinder und Frauen. Mehr als 1000 Menschen würden vermisst. Sie befänden sich vermutlich unter den Trümmern.

Israel wird an dem „Gipfel für den Frieden“ in Ägypten, dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs der Nahostregion sowie UN-Vertreter und auch Außenministerin Annalena Baerbock beiwohnen werden, nicht teilnehmen. Man sei nicht eingeladen und nehme auch nicht teil, so ein Sprecher.

TRT Deutsch und Agenturen