Brunswick: Ahmaud Arbery wurde erschossen (AFP)
Folgen

Wegen tödlicher Schüsse auf einen unbewaffneten schwarzen Jogger sind im US-Bundesstaat Georgia zwei weiße Männer festgenommen worden. Die beiden Männer würden des Mordes und der schweren Körperverletzung beschuldigt, teilte die regionale Ermittlungsbehörde GBI mit. Das Verbrechen war bereits im Februar verübt worden. Erst jetzt erregte es aber durch die Veröffentlichung eines Videos landesweites Aufsehen.

Auf den Aufnahmen ist der 25-jährige Ahmaud Arbery nahe der Stadt Brunswick beim Joggen zu sehen. Als er um einen auf der Straße stehenden Pickup mit zwei Weißen laufen will, kommt es zu einer Auseinandersetzung mit einem der Männer mit einem Gewehr in der Hand. Dann fallen mehrere Schüsse und Arbery fällt zu Boden. Die beiden weißen Männer wurden von der Polizei als der 64-jährige Gregory McMichael und sein 34-jähriger Sohn Travis identifiziert. Gregory McMichael gab der Polizei zufolge an, Arbery für einen Räuber auf der Flucht gehalten und ihn deswegen gemeinsam mit seinem Sohn verfolgt zu haben. Während er einen Revolver hatte, war sein Sohn mit einem Gewehr bewaffnet. „Ahmaud Arbery wurde kaltblütig erschossen“ Auf dem Video ist zu sehen, wie Arbery mit Travis McMichael ringt, während dessen Vater auf der Ladefläche des Pickups steht. Dann sind Schüsse zu hören. Gregory McMichael gab den Polizei-Angaben zufolge an, sein Sohn habe zwei Mal geschossen. Dass die beiden weißen Männer zunächst nicht festgenommen worden waren, hatte bei Politikern und Prominenten für empörte Reaktionen gesorgt. Der designierte Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Demokraten, Joe Biden, schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, das Video sei „eindeutig“: „Ahmaud Arbery wurde kaltblütig erschossen.“ Der Fall müsse „schnell, vollständig und transparent“ untersucht werden. Basketballstar LeBron James twitterte, Schwarze würden „buchstäblich jeden Tag, jedes Mal gejagt“, wenn sie ihr Haus verließen. „Man kann nicht mal ein verdammtes Jogging machen, Mann.“

AFP